Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Gabriele Wohmann
Der Dolly Gag
Technische Realisierung: Rudolf Stückrath, Gabriele Neugroda
Regieassistenz: Anja Herrenbrück
Regie: Klaus Mehrländer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Donata Höffer Dolly Ulrike Bliefert Una Claudia Amm Ellen Sperrvogel Nina Petri Karin Rudolf Kowalski Randolf Jürg Löw Neurologe Antonio Paradiso Kellner
Dolly kommt gerade vom Besuch ihrer Mutter im Altersheim, als sie auf dem Bahnhof zufällig ihre alte Schulfreundin Una trifft. Una hat eine Kur-Pension eröffnet und lädt Dolly ein, sich dort zu entspannen. Die steht dem ganzheitlichen Konzept Hildegard-von-Bingens, nach dem die Gäste dort leben, äußerst skeptisch gegenüber, lässt sich aber dennoch spontan zu einem Kurzbesuch überreden, weil sie das Bedürfnis nach Abstand vom Alltag und der bedrückenden Konfrontation mit dem Schicksal ihrer Mutter fühlt. Die Frauen in der Pension nehmen die exzentrische Schriftstellerin freundlich auf, und so bleibt sie länger, als sie es selbst erwartet hätte. Doch die reibungslose Einordnung in das Kur-Pensions-Leben will ihr dennoch nicht gelingen ... Das neueste Hörspiel der Autorin enthält neben der komisch-kritischen Kommentierung einer modernen Wellness-Ideologie viele Bezüge zu ihrer literarischen Existenz.
Weitere Informationen
Gabriele Wohmann, geboren 1932 in Darmstadt als Tochter eines Pfarrers, wuchs in der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges auf. Nach ihrem Abitur 1951 studierte sie Germanistik, Romanistik, Musikwissenschaft und Philosophie in Frankfurt am Main. 1957 begann sie als freie Schriftstellerin zu arbeiten und veröffentlicht seitdem Gedichte, Prosa, Hörspiele, Fernsehspiele und Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften. Dabei geht es meist um die Darstellung von Lebens- und Beziehungskrisen. In der Beschreibung der persönlichen Sphäre deckt Gabriele Wohmann gesellschaftliche Mechanismen auf, die individuelle Probleme provozieren. Als Schriftstellerin trat sie der Gruppe 47 sowie dem PEN-Club bei. Unter den vielen Auszeichnungen für ihr literarisches Werk ist auch das Bundesverdienstkreuz, das ihr im Mai 1980 verliehen wurde.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 2002
- Erstsendung: 20.05.2002 | 16:55 Uhr | 55'03
Rezensionen (Auswahl)
- Norbert Schachtsiek-Freitag: In: Funk-Korrespondenz. 50. Jahrgang. Nr. 22. 31.05.2002. S. 31.