ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Klopfzeichen
übersetzt aus dem Serbokroatischen
Übersetzung: Milo Dor
Regie: Wolfgang Spier
Drei Männer befinden sich abgeschlossen von der Außenwelt in einem Raum, in dem kein Licht brennt, in dem es nichts zu essen und zu trinken gibt und in dem keine Möbel stehen. Fortwährend sind Klopfzeichen zu hören, das Hämmern einer Gußeisenstange. Zwei der Männer steigern sich in die Illusion, in einem Hotelzimmer eingesperrt zu sein. Zu essen und zu trinken gäbe es genügend, nur habe sich das Personal seit langem nicht mehr blicken lassen; doch es läßt sich leben, reden sie sich ein; nur das Klopfen ist unerträglich; sie bitten den Dritten händeringend, doch endlich damit aufzuhören; doch dieser läßt sich nicht abbringen; er sucht die Verbindung zur Wirklichkeit; mit letzter Kraft versucht er die Stärke seiner Klopftöne noch zu steigern. Da halten es die beiden anderen nicht mehr aus und erschlagen ihn. Doch nach kurzer Zeit beginnen die Zeichen von neuem. Angstvoll tastet sich der eine bis zur Wand vor, an der die Leiche liegt. Die Wand stürzt über ihm zusammen; Menschenstimmen ertönen. Die Verbindung zur Außenwelt ist wiederhergestellt. Wie stark Illusionen den Anspruch auf Wirklichkeit erheben können, schildert der jugoslawische Autor Vojislav Kuzmanovic in seinem Hörspiel "Klopfzeichen".