Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Emmanuel Bove

Ein Vater und seine Tochter

Vorlage: Ein Vater und seine Tochter (Erzählung, französisch)
Übersetzung: Gabriela Zehnder
Bearbeitung (Wort): Ulrich Lampen
Redaktion: Peter Liermann
Dramaturgie: Peter Liermann
Technische Realisierung: Helmut Becker, Julia Kuemmel
Regieassistenz: Wolfgang Binder

Regie: Ulrich Lampen

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Christoph WaltzErzähler
    Vadim GlownaJean-Antoine About
    Marlen DiekhoffMarthe About
    Hedi KriegeskotteNathalie
    Kathrin AngererEdmonde
    Heinrich GiskesOberst
    Axel EichenbergHotelier
    Christian OliveiraJunger Mann

ean-Antoine About, ein vorzeitig gealterter Mann, lebt in einer Art Dämmerzustand zusammen mit seiner Haushälterin in einer geräumigen Wohnung, die einmal für eine kinderreiche Familie bestimmt war. Nachdem seine Frau ihn verlassen hatte, richtete sich seine ganze Aufmerksamkeit auf die einzige Tochter, Edmonde, die er abgöttisch liebt. Doch Edmonde wird älter, möchte die Kunsthochschule besuchen und zieht schließlich aus. Für About bricht eine Welt zusammen. Er geht nicht mehr aus dem Haus, die Wohnung verwahrlost zusehends, er wird zum Trinker. So lebt er vor sich hin, als eines Tages die Ankunft eines Telegramms ihn erzittern lässt. Es ist ein Lebenszeichen von Edmonde, die schreibt. "Bin krank. Verzeih. Komme heute Abend nach Hause." About ist verzweifelt und glücklich zugleich, als habe er ein Leben lang auf diese Nachricht gewartet, als wendete sich nun alles zum Guten ... So genau und illusionslos Bove seine Figuren beschreibt, so düster ist die Welt,in der sie leben, doch weder Sozialanklage noch moralische Empörung, weder Mitleid noch Verachtung bestimmen die Lektüre. Die Figuren bleiben auf eigentümliche Weise nah, behalten ihre Menschlichkeit und, trotz aller Schärfe Beobachtung, ihr Rätsel.

Weitere Informationen
Emmanuel Bove (1898-1945) gilt inzwischen als Klassiker der Moderne; er schrieb zwischen 1924 und 1945 mehr als zwanzig Romane und zahlreiche Erzählungen, geriet nach dem Krieg jedoch fast völlig in Vergessenheit. Von Rilke, Colette und Beckett hochgelobt, wurde er von Peter Handke für das deutsche Publikum wiederentdeckt.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Hessischer Rundfunk 2003
  • Erstsendung: 26.09.2004 | hr2 | 14:05 Uhr | 62'37

Rezensionen (Auswahl)

  • Annette Vielhauer: Funk-Korrespondenz. 52. Jahrgang. Nr. 40. 01.10.2004. S. 27. - Eva-Maria Lenz: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 18.09.2004. S. 43.

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