ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Der Reigen
Vorlage: Reigen (Theaterstück)
Regieassistenz: Willy Lamster
Regie: John Olden
Als Arthur Schnitzler im Winter 1896/97 den "Reigen" schrieb, glaubte er nicht an eine baldige Aufführung. Seinen Privatdruck versah er mit dem Vermerk: "Ein Erscheinen der nachfolgenden Szenen ist vorläufig ausgeschlossen." Rund 20 Jahre später wurde das Stück von Max Reinhardt im Berliner Kleinen Schauspielhaus uraufgeführt. Kurz darauf wurde der amouröse "Reigen", in dessen zehn Szenen die Personen jeweils reihum ihre Liebespartner wechseln, mit ebenso großem Erfolg wie in Berlin von einer ganzen Reihe anderer Bühnen nachgespielt. Die Folge war ein berühmter Skandalprozess, bei dem bereits "kulturpolitische" Argumente des Dritten Reichs anklangen und der deshalb Schnitzler und seinen Erben die Aufführung des "Reigen" begreiflicherweise für lange Zeit verleidete. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde nur durch den bedeutenden "Reigen"-Film von Max Ophüls nachdrücklich an das Stück erinnert. Die Produktion des NDR war die erste Rundfunkaufführung des Stücks überhaupt.
Arthur Schnitzler (1862-1931), als Sohn eines Medizin-Professors in Wien geboren, praktizierte nach dem Medizinstudium selbst als Arzt, bevor er sich ausschließlich seinen literarischen Arbeiten widmete. Sein erster Theatererfolg gelang ihm mit "Liebelei", uraufgeführt 1895 am Wiener Burgtheater.