Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Anonym
Digenis Akritis oder Der zwiefach gezeugte Held
Eine erstaunliche Helden- und Abenteuergeschichte aus der Zeit des Byzantinischen Kaiserreichs
Vorlage: Digenes Akrites (Διγενής Ακρίτας ) (Epos, altgriechisch)
Übersetzung: Georg Wertenberg
Bearbeitung (Wort): Friedhelm Ortmann
Komposition: Enno Dugend
Redaktion: Wolfgang Schiffer
Chor: Collegium Vocale, Studio-Chor Köln
Chorleitung: Wolfgang Fromme, Heidi Spohr
Regie: Friedhelm Ortmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Friedrich W. Bauschulte Erzähler Siemen Rühaak Digenis Akritis Uta Hallant Eudokia, sein Weib Walter Kreye Emir Ingrid Dohmann Eirene, sein Weib Ernst August Schepmann Kaiser / Charon Thessy Kuhls Mutter Norbert Lamla 1. Sohn Peter Lamla 2. Sohn Werner Gallas 3. Sohn, Konstantinos Heinz Treuke Jäger
Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entdeckte man in verschiedenen Klöstern Griechenlands und des Vorderen Orients ein Epos, dessen Held den Namen Digenis Akritas, der "zwiegeborene Grenzwächter", trug. Als Sohn eines zum Christentum konvertierten syrischen Emirs und der geraubten Tochter eines byzantinischen Feldherrn trug der Held Digenis zwei Seelen in seiner Brust. Die Wissenschaft vermutet, dass dieses Heldenepos, das vom Kampf der Grenzwächter des Byzantinischen Reiches gegen die Araber erzählt, im 10.Jahrhundert entstanden ist, also vor Beginn der Kreuzzüge, und zwar auf ähnliche Weise wie die Ilias oder die Odyssee, als eine fortschreitende Synthese verschiedener Volkslieder. Der erste Herausgeber des Textes, der berühmte Byzantinologe Legrand, erklärte das Heldenepos zum besten mittelgriechischen Gedicht. Man kann hinzufügen, dass nur wenige Erzeugnisse der mittelalterlichen Literatur Westreuropas ihm gleichkommen. Noch heute singt man auf den Marktplätzen balkanischer Dörfer, auf Zypern oder Kreta von den Heldentaten des Digenis Akritas, dessen Grabstätte in der Nähe von Trapezunt am Schwarzen Meer liegen soll.

Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1986
- Erstsendung: 26.03.1978 | WDR 3 | 20:10 Uhr | 105''24
- Aufnahmeverfahren: Stereo-Kunstkopf