ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel
Alberts Brücke
übersetzt aus dem Englischen
Übersetzung: Hanno Lunin
Komposition: Wolfgang Wölfer
Regie: Hans Bernd Müller
Hoch über der Clufton-Bucht geht dem Studenten Albert der Sinn des Lebens auf, den er vergeblich in den Schriften der großen Philosophen gesucht hat. Am liebsten würde er seinen Ferienjob als Brückenanstreicher für immer tauschen gegen all das, was ihm seine gut situierte Familie bieten kann. So ergreift er auch gleich seine Chance, als ein Rationalisierungsfachmann den glücklichen Einfall hat, die fortlaufende Runderneuerung des Anstrichs der Brücke statt wie bisher von vier Kräften in jeweils zwei Jahren künftig nur von einem einzigen Mann im Turnus von acht Jahren ausführen zu lassen. Das Rechenexempel überzeugt die Verantwortlichen, und schon hat sich Albert ganz auf die Lebensaufgabe an "seine" Brücke eingestellt, auf sein Erbe verzichtet und ein Mädchen einfachen Standes geheiratet, da entdeckt die Behörde, daß ihr ein Denkfehler unterlaufen ist. Schnell und radikal, wie Behörden bekanntlich reagieren, wird nun ein Anstreichkommando von mehr als Regimentsstärke mobilisiert, das Alberts Achtjahressoll in einem einzigen Tag erledigen kann. Es rückt heran, und unter dem Dröhnen seines Gleichschrittes bricht Alberts Traum - und noch etwas Großartiges - zusammen.