ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Am laufenden Band oder Monolog eines Vorarbeiters mit Unterbrechungen
Technische Realisierung: Ernst Becker, Rosel Wack
Regieassistenz: Wolf Quiel
Regie: Hartmut Kirste
Der Monolog des Vorarbeiters in diesem Hörspiel ist authentisch. Ein Vorarbeiter produziert am laufenden Band politische und gesellschaftsbezogene Äußerungen und Ansichten, ohne dabei jedoch, trotz der Vielfalt der angeschnittenen Probleme, auch nur ein einziges Mal eines dieser Probleme zu reflektieren. Hier spricht jemand fortwährend über Probleme mit dem tiefsten Ton der Überzeugung, ohne tatsächlich zu wissen, worüber er spricht. Dieser Vorarbeiter monologisiert über Vietnam, über Rassismus, über Gastarbeiter, über Studentenunruhen, über Kommunismus und Ost-West-Beziehungen. Man könnte dieses Monologisieren abtun als Stammtischpolitik. Der Monolog ist aber eher symptomatisch: Er dokumentiert, trotz der politischen Reden dieses Vorarbeiters, eine unpolitische Denkweise, die gefährliche politische Konsequenzen haben kann.