ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Ria Endres

Leben ist besser als tot sein


Technische Realisierung: Dietmar Rözel, Christiane Köhler

Regieassistenz: Tobias Krebs


Regie: Hans Gerd Krogmann

Wie gestaltet der Mensch sein Schicksal? Ria Endres beschreibt den Zustand reiner Verzweiflung, nachdem das mehr als ungemütliche Alltagsleben eines Ehepaares, das Roulette spielt, völlig entgleist ist. Schon lange erscheint das Leben von Frieda und Fred aussichtslos, bevor sie in der Psychiatrie landeten. Aus der dramatischen Zuspitzung, die jahrelanges Roulettespiel mit sich brachte, schält sich hilfloser Schmerz, hilfloses Aufbegehren eines Paares heraus, das sich Schritt für Schritt psychisch vernichtet hat. In der Psychiatrie lebt sich das Leben nur noch auf einem schmalen Pfad. Das Hörspiel von Ria Endres zeigt Lebensbruchstücke im Untergehen. Frieda und Fred waren nie auf Sieg programmiert, aber aufs Überleben, trotz allem. In dem Hörspiel werden Mechanismen der (Selbst-)Zerstörung bloßgelegt, nachdem nichts mehr vom gemeinsamen Leben übrigblieb als grenzenlose Enttäuschung. Da kann kein Psychiater, kein "Seelenklempner" helfen. Verlassenheitsängste, Wut und Scham bleiben. "Viel Unglück kommt davon, wenn man alleingeht", heißt es in "Berlin Alexanderplatz". Leider können Frieda und Fred nicht nach diesen Sätzen von Alfred Döblin leben: "Das Schicksal, das Schicksal. Das muss man nicht als Schicksal verehren, man muss es ansehen, anfassen und zerstören."

Ria Endres, geboren 1946 in Buchloe, lebt in Frankfurt am Main. Nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte promovierte sie mit einer Arbeit über Thomas Bernhard. Sie schrieb bisher zahlreiche Hörspiele.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Rosel ZechFrieda
Christian RedlFred


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestrundfunk 2002

Erstsendung: 11.08.2002 | 16:05 Uhr | 59'30

Darstellung: