ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel
Die Sonne scheint nicht für uns
Vorlage: Die Sonne scheint nicht für uns (Kriminalroman, französisch)
Übersetzung: Andrea Jossen
Bearbeitung (Wort): Leonhard Koppelmann
Komposition: Henrik Albrecht
Technische Realisierung: Dietmar Rözel, Regine Schneider
Regieassistenz: Mark Ginzler
Regie: Leonhard Koppelmann
Paris, 1926. André, 16 Jahre, wird wegen Vagabundierens ins Gefängnis gesteckt. Als er entlassen wird, taucht er in das Milieu der Hilfsarbeiter, Arbeitslosen, Arbeitsverweigerer und Obdachlosen ein. Es entwickelt sich eine Liebesgeschichte mit Gina, die im geschlossenen und unantastbaren Viertel der Gauner und Randständigen lebt. Er gerät in eine Clique, die sich gemeinsam die Zeit vertreibt. Dann wird ein Mord verübt, die Situation eskaliert. André flieht mit Gina vor der Polizei, aber die verzweifelte Situation wird immer verfänglicher, es gibt keinen Ausweg mehr. Wieder verarbeitet Malet in diesem "Schwarzen Roman" autobiographische Erlebnisse seiner Vagabundenzeit. Eindringlich und poetisch schildert er die Düsterkeit der sozialen Situation, in der die Sonne nur für die Reichen scheint, nie aber in die finsteren Winkel des gesellschaftlichen Bodensatzes vordringt.
Léo Malet (1909-1996), Anarchist, Surrealist, Chansonnier, schrieb etwa 50 Kriminalromane. Die "Schwarze Trilogie" schrieb er 1947/48; sie nimmt mit ihren surrealistischen Einflüssen eine Sonderstellung in der Krimi-Literatur ein.