Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Ernst Kreuder

Die Gesellschaft vom Dachboden

Vorlage: Die Gesellschaft vom Dachboden (Roman)
Bearbeitung (Wort): Klaus Buhlert
Komposition: Klaus Buhlert
Technische Realisierung: Hans Scheck, Daniela Röder
Regieassistenz: Martin Trauner

Regie: Klaus Buhlert

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Manfred ZapatkaErzähler
    Thomas ThiemeWaldemar/Valentin
    Bernhard SchützWilhelm
    Stefan WilkeningOskar
    Michael HabeckQuichow
    Tanja SchleiffChlodhilde

Auf dem Dachboden eines deutschen Kleinstadthauses beginnt ein Verschwörermärchen: Sechs höchst eigenwillige Männer haben es satt, ihr Leben trübsinnig-rechtschaffen und in ordentlicher kleinbürgerlicher Manier zu vergeuden. Unter dem Motto "jeder sein eigener Phantast" gründen sie als vehemente Absage an die moderne Industriegesellschaft zwischen abgestellten Kisten, ausrangierten Körben und Vogelkäfigen eine Gegenwelt: den Geheimbund wider die Dummheit. Der Dachboden wird von Geschäftemachern "besetzt", die Geheimbündler heben einen Schatz, werden verstreut und finden sich am Ende auf der "Alten Liebe", einem ausgemusterten Fluss-Dampfer, wieder. Sie haben gelobt, in einer Welt der ruhelos Tüchtigen als "Verborgene" zu überleben - getreu ihren 7 Programmpunkten: Aufrichtigkeit, Anhänglichkeit, Beharrlichkeit, Barmherzigkeit, Überschwenglichkeit, Friedfertigkeit und Wandelbarkeit. "Die Gesellschaft vom Dachboden" wurde 1946 von der Kritik als "Zaubergarten skurriler deutscher Träumerei" bezeichnet, "bizarre Phantastik, verhaltene Heiterkeit und grotesker Überschwang" machten es zu einem international beachteten Buch deutscher Nachkriegsliteratur. 1953 wurde Ernst Kreuder der Georg-Büchner-Preis verliehen, aber bereits in den sechziger Jahren gehörte er in Deutschland zu den vergessenen Autoren. "Sicherlich kann man Kreuders Text nur als Nachklang auf eine der größten Bankrotterklärungen unserer Zeit verstehen: den Zweiten Weltkrieg. Ein Autor reagiert mit dem hysterisch-romantischen Rückzug in die schöne kleine verstaubte Welt eines Dachbodens." (Klaus Buhlert)

Weitere Informationen
Ernst Kreuder (1903-1972) wollte nach einer Banklehre zur Fremdenlegion, wurde aber vom Vater zurückgeholt. Er studierte Philosophie, Literaturgeschichte und Kriminologie und arbeitete im Eisenbergwerk, in Ziegeleien, beim Bau und auf Friedhöfen. 1932 wurde er Redaktionsmitglied des "Simplicissimus", arbeitete als Schriftsteller. 1949 wurde er von Alfred Döblin in die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur berufen. Er veröffentlichte zahlreiche Erzählungen und Romane, u.a. "Schwebender Weg. Die Geschichte durchs Fenster" (1947), "Die Unauffindbaren" (1965) und "Herein ohne anzuklopfen" (1954).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 2003
  • Erstsendung: 24.08.2003 | Bayern 2 | 81'25

Auszeichnungen

  • Hörspiel des Monats August 2003

Rezensionen (Auswahl)

  • Jochen Meißner: Funk-Korrespondenz. 51. Jahrgang. Nr. 35-36. 29.08.2003. S. 26f. - N. N.: Funk-Korrespondenz. 51. Jahrgang. Nr. 37. 12.09.2003. S. 25.

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?