ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Nekrassow
Vorlage: Nekrassow (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Susanne Lepsius, Willi Wolfradt
Bearbeitung (Wort): Peter A. Stiller
Technische Realisierung: Eduard Kramer, Anni Boschieter
Regieassistenz: Christa Frischkorn
Regie: Peter A. Stiller
In Paris gibt sich der von der Polizei verfolgte Hochstapler Georges de Valéra für den geflohenen sowjetischen Minister Nekrassow aus. Einziger Mitwisser: Redakteur Sibilot, der bei der Zeitung "Soir a Paris" auf der Abschussliste steht - es sei denn, er hat eine durchschlagende Idee für eine antikommunistische Kampagne. Valéra kann Sibilot überzeugen, dass er alle Voraussetzungen für die Rolle des Nekrassow erfüllt. Und bald fällt ganz Frankreich in den Taumel einer wilden Kommunistenhetze. Sartre schrieb diese Komödie mit hochbrisant politischem Stoff 1952 auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, der Diskussion um die Wiederbewaffnung Deutschlands und einer breiten antikommunistischen Kampagne der konservativen und liberalen Presse. Gestützt u.a. auf Berichte über sowjetische Arbeitslager, schürten die Medien massiv die Ängste der Bevölkerung und erreichten tatsächlich eine Spaltung der Linken Frankreichs.
Jean-Paul Sartre, 1905-1980; nach dem Studium der Philosophie, Psychologie und Soziologie (Paris) Gymnasiallehrer, Soldat, Résistance; 1952-1956 Mitglied der Kommunistischen Partei. Veröffentlichung en u.a.: "Der Ekel" (Roman, 1938), "Das Sein und das Nichts" (philosoph. Hauptwerk, 1941), "Die Fliegen" (Theaterstück, 1942), "Die schmutzigen Hände" (Theaterstück, 1948), "Kritik der dialektischen Vernunft" (1959), "Die Wörter" (1965).