Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Juan Carlos Onetti
Lange Augenblicke im kurzen Leben
Vorlage: Willkommen, Bob (Erzählungen, spanisch)
Übersetzung: Jürgen Dormagen, Wilhelm Muster, Gerhard Poppenberg
Bearbeitung (Wort): Heinz von Cramer
Dramaturgie: Peter Liermann
Technische Realisierung: Helmut Schick, Ursula Potyra
Regieassistenz: Christoph Müller
Regie: Heinz von Cramer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Reinhart Firchow Aránzuro/Gast/Kommissar/Mann/Gefangener Gabriela Maria Schmeide Helga/Junges Mädchen/Mädchen Daniel Kasztura Charlies bester Freund/Arturo/Risso/Detektiv Christine Weber-Heiß Junges Mädchen/Dienstmädchen Philipp Schepmann Gast/Kellner/Junger Mann/Soldat Matthias Kahler-Polagnoli Kollege/Saad/Es/Soldat Hille Darjes Sie/Junge Frau/Carmencita Ernst Jacobi Capurro Axel Eichenberg Sehr alter Mann Charles Wirths Älterer Mann Wolfgang Spier Lanza Rosemarie Gerstenberg Großmutter Denis Lubojanski Knabenstimme Victor Linde Der kleine Bob
Rund ein Dutzend melancholische Erzählungen um das unmögliche bzw. verlorene kurze Glück, Geschichten von Betrug, Begierde, Sehnsucht, Einsamkeit und Liebe, entnommen dem Band 'Willkommen, Bob' von Juan Carlos Onetti, bilden die Grundlage für Heinz von Cramers Hörspielcollage. Manche dieser Geschichten sind nicht leicht zu ergründen, bleiben geheimnisvoll und dunkel, andere wiederum scheinen von einer ganz handfesten Wirklichkeit bestimmt - und wirken doch vor dem Hintergrund einer aufziehenden Militärdiktatur nur noch beklemmender. Mit wenigen Strichen eine Gestalt in ihrer widersprüchlichen persönlichen Wahrheit hervortreten zu lassen, eine Konstellation zweier Menschen wie eingeätzt zu umreißen, herausgelöst aus allen vorgegebenen Mustern: diese Kunst Onettis, seine an William Faulkner geschulte atmosphärische Präsenz, ist oft bewundert worden. Er ist einer der großen Erzähler des 20. Jahrhunderts. Und doch ist dieser Wegbereiter moderner lateinamerikanischer Literatur in Deutschland weitgehend auch ein Unbekannter geblieben.
Weitere Informationen
Juan Carlos Onetti (1909-1994), geboren in Montevideo, wechselte aus ökonomischen wie aus politischen Gründen mehrfach den Wohnsitz zwischen Montevideo und Buenos Aires, wo er, um sein Schreiben zu ermöglichen, verschiedenen Berufen nachging, zumeist als Redakteur. Während der Militärdiktatur in Uruguay Mitte der siebziger Jahre ging er ins Exil nach Madrid, wo er 1994 starb. Sein Werk umfasst zahlreiche Romane und Erzählungen.
Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk 2003
- Erstsendung: 22.06.2003 | hr2 | 82'14