Hörspiel
Autor/Autorin:
Günter Herburger
Exhibition oder Ein Kampf um Rom
Hörstück
Komposition: Wolfgang Wölfer
Regie: Heinz Hostnig
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Günter Herburger Herburger Mauricio Kagel Mauricio Kagel Ursula Kagel Frau Kagel Lothar Ostermann 1. Mann Annelie Jansen 1. Frau Elisabeth Opitz Nutte Wiltrud Fischer Mannequin Alwin Joachim Meyer Chauffeur Rudolf Jürgen Bartsch Konsul Magda Hennings Konsulin Uwe Rosenbaum Techniker Jaromir Borek Postbote Julius Mitterer Beethoven Grete Wurm Mutter Susanne Daus Ameise Josef Meinertzhagen Krawatte Hans-Peter Thielen Arzt Karin Buchali Amalaswintha Harry J. Bong Sklave Maria Krasna Sklavin Ursula von Reibnitz Gothlindis Anja Hentschke Eine Ungarin Tong Chen-tuo Ein Chinese Koicho Kishi Ein Japaner
In seinem jüngsten Hörspiel persifliert Günter Herburger Tendenzen der
jüngeren Hörspielproduktion, soweit sie auf missverstandenen oder doch
missverständlichen Theorien und Praktiken beruhen. Die Destruktion von
tradierten Formen, von Syntax und konventioneller Dramaturgie, die
zunehmende Autonomie einer im Hörspiel bisher untergeordneten Kunst
wie der Musik, die Autonomie des Geräusches, der Übergriff
musikalisch-kompositorischer Techniken auf Wort und Text unter
Zurücktreten des Semantischen haben dem Hörspiel-Autor neue Freiheit
gewonnen, sind aber nicht Ermächtigung zu Willkür oder beliebiger
Operationen, sondern eher Verpflichtung zu rigoroser Disziplin und zu
formkonstituierender Arbeit. Herburger wendet sich an einen der
profiliertesten Experimentatoren der akustischen und visuellen Medien
und Künste, an Mauricio Kagel, der seit 1969 auch als Hörspielautor
hervorgetreten ist: "(Hörspiel) Ein Aufnahmezustand: I., II., III.
Dosis". Das Hörspiel beginnt damit, dass Herburger bei Kagel anruft.
Er hat dessen jüngste Äußerungen über die Gleichberechtigung von
Musik, Text und Geräusch im Hörspiel gelesen und sie haben ihm so gut
gefallen, dss er nun mit Kagel ein Hörspiel machen möchte.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk / Norddeutscher Rundfunk 1971
- Erstsendung: 07.10.1971 | WDR 3 | 55'56