ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Das Floß
Vorlage: The Raft (Theaterstück, englisch)
Übersetzung: Willy H. Thiem
Komposition: Enno Dugend
Regie: Otto Düben
Etwa 150 Meilen östlich von Lagos, inmitten des weitverzweigten Niger- Deltas, lebt der Ejaw-Stamm, zu dem der nigerianische Dichter John Pepper Clark gehört. . Es ist ein Land aus Sumpfniederungen und Sandbänken mit verstreuten Dörfern und Städten. Den Forcados und andere Nebenarme des Flusses hinunter, transportiert man die Erzeugnisse aus dem Inneren des Landes auf dem Wasserweg zu den Häfen an der Küste; so beispielsweise das Holz in großen Flößen. Auf einem solchen Floß spielt das Drama von vier Holzfällern, das der nigerianische Dichter in kräftigen Zügen und einer bilderreichen, versifizierten Sprache zeichnet. Orientierungslos treiben sie auf das Meer hinaus, der Strömung, dem Wetter und den Haien ausgeliefert. Nicht zuletzt aber ihren eigenen Leidenschaften, Aggressionen, Ängsten und dem Aberglauben, der sie niederzieht. Es sind Obuto, Kengide, Ibobu und der liederkundige Ogro, der tiefer noch als die anderen in der magischen Vorstellungswelt seines Stammes wurzelt. Alle vier verdrängen den Gedanken an den Tod, der bei den Ijawas in den Hirnen der Verwandten weiter wuchert.