ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Frau Violets Haus
Komposition: Enno Dugend
Regie: Otto Kurth
Nach dem Tod ihres Mannes ist die 62jährige Frau Violet aus ihrer kleinbürgerlichen Unfreiheit erwacht. Ihr Vermögen trägt sie in Form eines Ringes an ihrer Hand, und wenn ihr Freund auch nicht die Superintelligenz in Person ist, dafür hat er genau wie sie eine Vitalität, gegenüber der alle übrigen, wiewohl weit jüngeren Mitglieder der Reisegesellschaft in Griechenland wie Pappfiguren erscheinen, die sich aber von ihrem dionysischen Hochzeitsfest hinreißen lassen. Da aber erscheinen Sohn und Schwiegertochter, die in Frau Violet nur das immer noch nicht realisierte Erbe sehen. „Man läßt es nicht zu, daß sie so billig davonkommt. Was stört an Frau Violet, daß ein jeder zu ihrem Fall beiträgt?" schreibt Ruth Rehmann in einem Brief an die Dramaturgie; über sich macht die Autorin diese biographischen Angaben: „Ich bin Orchester-Geigerin, Stenotypistin, Pressereferentin, Bibliothekarin und Lehrerin gewesen, habe eine Fähre gefahren, in Bars gesungen und Haushalte geführt."
Ruth Rehmann, geboren 1922, veröffentlichte die Romane „Illusionen" (1959) und „Die Leute im Tal" (1968); zahlreiche Hörspiele, Funkfeuilletons, die Feature-Reihe „Der Preis der Emanzipation" (Lebensbilder von Annette von Droste-Hülshoff, Bettina von Arnim, Lou Andreas Salome, Annette Kolb, Lena Christ), außerdem Kurzgeschichten und Erzählungen. (Pressetext)