Hörspiel

Autor/Autorin: Hans Peter Buschmann

Gerechtigkeitsfabrik

Regieassistenz: Burkhard Ax

Regie: Günther Sauer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Wolfgang BüttnerZernick
    Manfred HeidmannStrunck
    Alf MarholmDr. Fleyer
    Marlene RiphahnSchöffin
    Wolfgang GrönebaumSchöffe
    Horst NaumannStaatsanwalt
    Hans-Peter ThielenVerteidiger
    Heinz SchachtJustizwachtmeister
    Edith Schulze-WestrumAlte Dame
    Jochen BreiterSprecher
    u.a.

Eine großangelegte Betrugsaffäre steht zur Verhandlung vor Gericht. Über 100 Zeugen, die Beweislast scheint erdrückend, dennoch ist dem Angeklagten nicht nachzuweisen, daß er vorsätzlich, in betrügerischer Absicht gehandelt habe. Der Antrag des Verteidigers, das Verfahren einzustellen, wird zwar abgelehnt, doch begeht der Vorsitzende der Kammer dabei den schweren Verfahrensfehler, die Schöffen in die Ermittlungsergebnisse einzuweihen. Nun auf einmal ist auch er für, Freispruch, bei einer Revision nämlich würde sein Schnitzer in nächsthöherer Instanz, „oben" bekannt; auch einer der Beisitzer denkt nur an seine Karriere, und die beiden Schöffen, eine Hausfrau und ein Bauer, sind leicht zu manipulieren. Am Ende bleibt, statt Wahrheitsfindung, ein gewaltiges Aktenpaket.

Weitere Informationen
Hans Peter Buschmann, geboren 1927, ist seit 1971 erster Staatsanwalt in Dortmund. „Es gibt wohl keine Gruppe in der Bundesrepublik Deutschland, der die Verfassung und die Gesetze so nachdrücklich und so wirksam Unabhängigkeit garantieren wie der Richterschaft. Und dennoch sind viele Richter abhängig. Nicht von äußeren Mächten. Deren Einflußmöglichkeit ist gering. Wohl aber von ihren eigenen Vorurteilen. Die Zahl derer, die ihre Geprägtheit durch Herkunft, Erziehung, Ausbildung, soziale Stellung und Einpassung in den Justizapparat überhaupt erkennen, ist nicht groß, noch kleiner die derjenigen, die auch nur den Versuch machen, sie zu überwinden. Und hier liegt meiner Überzeugung nach der eigentliche Grund — und die Berechtigung — des allgemeinen Unbehagens an der Justiz." (Pressetext)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1974
  • Erstsendung: 12.11.1974 | WDR 3 | 49'40

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?