ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel


Hörspiel in der Diskussion


Gerhard Kelling

Die Massen von Hsunhi



Regie: Manfred Marchfelder

„Das Stück ,Die Massen von Hsunhi` spielt in der Volksrepublik China, zur Zeit der Kulturrevolution, im 17. Jahrhundert nach der Befreiung. Das Stück zeigt Lernprozesse von drei Gruppen: die Gruppe der leitenden Funktionäre (Parteisekretär, Buchhalter, Lehrerin); die Gruppe der studentischen Rotgardisten und die Gruppe der 'armen und unteren Mittelbauern'. Die Führungsgruppe glaubt, es sei genügend getan, wenn fähige Kader und eine gute Parteiorganisation vorhanden seien, wenn die Produktionspläne erfüllt würden und Hsunhi allmählich zu einigem Wohlstand komme. Die Rotgardisten fragen: Wie steht es mit dem genossenschaftlichen Boden und wie mit den privaten Parzellen? Werden sie größer oder kleiner? Haben die Bauern unterschiedliche Einkommen? Wird mit dem System der Arbeitspunkte nicht wieder ein Akkordsystem eingeführt? Das Stück zeigt den Lernprozeß der drei Gruppen: die Führungsgruppe lernt, daß die Massen die Führung übernehmen müssen; die studentischen Rotgardisten lernen aus den Fehlern, die sie machen, wie sie mit den Massen sprechen müssen; und die Massen lernen, wie sie ihre Führung in der praktischen Arbeit tagtäglich zu organisieren haben. Alle sollen produktiv arbeiten und die Lernarbeit mit der Produktionsarbeit verbinden. Alle lernen zu ihrem eigenen Nutzen. Das ist ein optimistisches Stück. Ein fröhliches Lernstück von Menschen, die sich über ihre Probleme der Arbeit und des Zusammenlebens einigen können. Die Kritik ist produktiv. Das Stück will keine Darstellung der Ereignisse im Zusammenhang mit der chinesischen Kulturrevolution geben oder sie gar nachvollziehen. Der scheinbar so reibungslose Ablauf des 'großen' politischen Theaters ist herunterzuholen auf die 'kleinen' menschlichen Schwächen derer, die Geschichte machen: die Massen von Hsunhi und anderswo." (Pressetext)

Gerhard Kelling (1942) studierte Soziologie und Politologie. Regieassistent bei Peter Palitzsch und Egon Monk. Lebt in Westberlin. Theaterstücke: 1969: „Arbeitgeber", 1971: „Die Auseinandersetzung", 1972: „Die Massen von Hsunhi", 1973: „Clausewitz", „Klytaimnestra"; Hörspiel: „Gernot T." (WDR).

A
A

Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Bruno GanzHan, Parteisekretär
Otto SanderWu, Buchhalter
Gisela SteinTjing, Lehrerin
Fritz LichtenhahnYao, Bauer
Wolfgang CondrusTse, Schüler
Hermann EbelingWen, Bauer
Charlotte JoeresLiang, Bäuerin
Eric VaessenTung
Peter FitzYang, Student
Christa RossenbachHsü, Studentin
Christian SorgeMing, Arbeiterstudent


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1974

Erstsendung: 11.10.1974 | WDR 3 | 56'05

Darstellung: