Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Gerhard Kelling
Die Massen von Hsunhi
Regie: Manfred Marchfelder
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Bruno Ganz Han, Parteisekretär Otto Sander Wu, Buchhalter Gisela Stein Tjing, Lehrerin Fritz Lichtenhahn Yao, Bauer Wolfgang Condrus Tse, Schüler Hermann Ebeling Wen, Bauer Charlotte Joeres Liang, Bäuerin Eric Vaessen Tung Peter Fitz Yang, Student Christa Rossenbach Hsü, Studentin Christian Sorge Ming, Arbeiterstudent
„Das Stück ,Die Massen von Hsunhi` spielt in der Volksrepublik China, zur Zeit der Kulturrevolution, im 17. Jahrhundert nach der Befreiung. Das Stück zeigt Lernprozesse von drei Gruppen: die Gruppe der leitenden Funktionäre (Parteisekretär, Buchhalter, Lehrerin); die Gruppe der studentischen Rotgardisten und die Gruppe der 'armen und unteren Mittelbauern'. Die Führungsgruppe glaubt, es sei genügend getan, wenn fähige Kader und eine gute Parteiorganisation vorhanden seien, wenn die Produktionspläne erfüllt würden und Hsunhi allmählich zu einigem Wohlstand komme. Die Rotgardisten fragen: Wie steht es mit dem genossenschaftlichen Boden und wie mit den privaten Parzellen? Werden sie größer oder kleiner? Haben die Bauern unterschiedliche Einkommen? Wird mit dem System der Arbeitspunkte nicht wieder ein Akkordsystem eingeführt? Das Stück zeigt den Lernprozeß der drei Gruppen: die Führungsgruppe lernt, daß die Massen die Führung übernehmen müssen; die studentischen Rotgardisten lernen aus den Fehlern, die sie machen, wie sie mit den Massen sprechen müssen; und die Massen lernen, wie sie ihre Führung in der praktischen Arbeit tagtäglich zu organisieren haben. Alle sollen produktiv arbeiten und die Lernarbeit mit der Produktionsarbeit verbinden. Alle lernen zu ihrem eigenen Nutzen.
Das ist ein optimistisches Stück. Ein fröhliches Lernstück von Menschen, die sich über ihre Probleme der Arbeit und des Zusammenlebens einigen können. Die Kritik ist produktiv. Das Stück will keine Darstellung der Ereignisse im Zusammenhang mit der chinesischen Kulturrevolution geben oder sie gar nachvollziehen. Der scheinbar so reibungslose Ablauf des 'großen' politischen Theaters ist herunterzuholen auf die 'kleinen' menschlichen Schwächen derer, die Geschichte machen: die Massen von Hsunhi und anderswo." (Pressetext)
Weitere Informationen
Gerhard Kelling (1942) studierte Soziologie und Politologie. Regieassistent bei Peter Palitzsch und Egon Monk. Lebt in Westberlin. Theaterstücke: 1969: „Arbeitgeber", 1971: „Die Auseinandersetzung", 1972: „Die Massen von Hsunhi", 1973: „Clausewitz", „Klytaimnestra"; Hörspiel: „Gernot T." (WDR).
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1974
- Erstsendung: 11.10.1974 | WDR 3 | 56'05