ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
House of God (1. Teil der zweiteiligen Fassung)
Vorlage: House of God (Roman, amerikanisch)
Übersetzung: Heidrun Alder
Bearbeitung (Wort): Norbert Schaeffer
Komposition: Gerd Bessler
Dramaturgie: Thomas Fritz
Technische Realisierung: Holger König, André Lüer, Robert Baldowski, Holger Kliemchen
Regieassistenz: Matthias Seymer
Regie: Norbert Schaeffer
Roy, Chuck und Potts haben ihr Medizinstudium mit Erfolg abgeschlossen, und jetzt, am 1. Juli 1973, treten die angehenden Ärzte ins berühmte "House of God" ein, das angesehene Lehrkrankenhaus der BMS - der "Best Medical School" -, um mit ihrem ersten praktischen Jahr ihre Facharztausbildung als sogenannte "Interns" fortzusetzen. Doch was die Neuen nach dem feierlichen Willkommen erleben müssen, ist mehr als ernüchternd. Der Großteil ihrer Patienten sind schwere Pflegefälle; Patienten, die Dickie, ihr leitender "Resident", sarkastisch als "Gomers" bezeichnet - ein Wort, gebildet aus den Anfangsbuchstaben des Stoßseufzers: "Get Out of My Emergency Room!" - "Raus aus meiner Notaufnahme!". Sie müssen lernen, dass es offenbar Vorteile hat, die Visite anhand von Karteikarten zu machen; und dass es Belegärzte gibt, die ihre Patienten augenscheinlich bloß deshalb dem diagnostischen Maßnahmekatalog unterwerfen, weil sie an ihren Versicherungsdollars interessiert sind. Sie lernen das Ohnmachtsgefühl vor den Betten derer kennen, die auf den Tod warten, den ihnen die moderne Medizin immer wieder vorenthält; und die und die Angst, die sie befällt, als es ihr erstes echtes Rezept zu unterschreiben gilt. Und sie lernen die Suche nach Halt: bei den Schwestern, im Sex. Dennoch sind sie schockiert, als ihnen Dickie erläutert, dass die wichtigste Kunst auf der »Inneren« die der Abschiebung ist: in die Psychiatrie, in die Orthopädie, in die Neurochirurgie ... der gleiche zynisch scherzende Dickie, der einspringt, als Roy, schweißgebadet, mit seiner ersten Lumbalpunktion scheitert. Dickie, der unumwunden rät, alle Untersuchungen einzustellen und lieber die Akten mit imaginären Ergebnissen zu frisieren. Alles Erfolgsrezepte - und doch halten sie nur für ein kurzes Zwischenhoch vorübergehender Stabilität.