ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Das Wirklichgewollte
Vorlage: Das Wirklichgewollte (Erzählungen)
Bearbeitung (Wort): Jörg Jannings
Komposition: Wolfgang Florey
Dramaturgie: Gabriele Bigott
Technische Realisierung: Peter Avar, Iris König
Regieassistenz: Renate Maria Breitkopf
Regie: Jörg Jannings
1. Das alte Ehepaar Badini hat in der Toscana seine erkaufte Heimat gefunden. Da sind plötzlich zwei junge Leute, Entheimatete, Flüchtlinge aus Albanien. Sie leben kurz neben ihnen, verpassten Kindern oder Liebhabern gleich. Doch sie stoßen die Alten schließlich die Treppe abwärts, ins Abseits. Was wollen sie? 2. In Rio will der alte Borges den Straßenjungen Jorge für sich gewinnen. Doch der wehrt sich gegen seine Vereinnahmung so, dass alle Erziehung misslingt. Er wendet sich erst ab, schließlich mit seinen Freunden gegen den Alten. Was kommt, hat mit dem Alten nichts mehr zu tun. Volker Braun geht es auch in den Zeiten der Globalisierung um das Thema der "revoluzione" und ihre Auflösungserscheinungen. Aber in seinen Texten gibt es keine Antworten und keine Schlusspunkte: "Der Strich ist so fest, dass er eine Möglichkeit darstellt, und so dünn, dass er keine endgültige Lösung bietet."
Volker Braun, geboren am 7. Mai 1939 in Dresden, arbeitete nach dem Abitur u.a. als Tagebaumaschinist. Er studierte Philosophie in Leipzig. 1965 holte ihn Helene Weigel an das Berliner Ensemble, wo sein erstes Stück "Die Kipper" inszeniert (und verboten) wurde. Später war er Mitarbeiter am Deutschen Theater und von 1979 bis 1990 am Berliner Ensemble. Er ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Volker Braun lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Bisher hat er Theatertexte, Lyrik, Prosa und Essays veröffentlicht.