ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Die Blendung (1. Teil)
Vorlage: Die Blendung (Roman)
Bearbeitung (Wort): Helmut Peschina
Komposition: Max Nagl
Redaktion: Henning Rademacher
Technische Realisierung: Gerhard Wieser, Herta Werner
Regieassistenz: Alice Elstner
Regie: Robert Matejka
Der Roman erzählt von dem in der Welt seiner Bücher vergrabenen berühmten Sinologen Kien. Von seiner Haushälterin Therese zur Ehe verführt, wird er mit den Widrigkeiten des alltäglichen Lebens konfrontiert. Die Bosheit Thereses sowie Neid und Missgunst bizarr-grotesker Gestalten aus dem kleinbürgerlich-subproletarischen Wiener Milieu lassen ihn schließlich zerbrechen. Am Ende bleibt ihm nur die Flucht in den Wahnsinn. Er legt Feuer an seine gewaltige Bibliothek, die das Wissen der größten Denker der gesamten Welt beherbergt hat und verbrennt mit seinen Büchern. "Die Blendung", 1935 in Wien erschienen und häufig mit "Ulysses" von James Joyce verglichen, wurde erst verspätet als Meisterwerk der Literatur des 20. Jahrhunderts gewürdigt. Die darin enthaltene Zeichnung einer vom Weltuntergangsfieber entzündeten Gesellschaft gilt als zeitlose Metapher für die Auseinandersetzung des Geistes mit der Wirklichkeit.
Elias Canetti (1905-1994) wurde in Rustschuk/Bulgarien als Kind jüdisch-spaniolischer Eltern geboren. Er war Romancier, Naturwissenschaftler, Kulturphilosoph und Dramatiker. Er wuchs vielsprachig auf, lebte in Lausanne, Zürich, Frankfurt und - bis zu seiner Emigration nach London (1938) - in Wien. 1981 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Er starb in Zürich.