ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Der Müller von Sanssouci
Vorlage: Der Müller von Sanssouci (Theaterstück)
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Hans Wurm, Liane Ostermann
Regie: Hermann Naber
Die Geschichte vom Müller in Sanssouci, dessen Mühlenklappern König Friedrich II. störte, ist eine bekannte Lesebuchanekdote. Im Hörspiel (dem ein Bühnenstück voraufging) gewinnt Peter Hacks ihr eine bedrängende Aktualität ab. Was fröhlich klingt, ist bittere Ironie. Hacks geht von der Hypothese aus, daß Friedrich II. die gerichtliche Auseinandersetzung mit dem nur scheinbar aufrechten Untertanen braucht, damit niemand weiterhin sagen kann, der König sei ein Despot. Der politisch geschickte und dennoch infame Schachzug sichert ihm die Bewunderung seiner Untertanen und eine gefestigte Position für seine Staatsgeschäfte. Peter Hacks hat dem Stück eine überraschende Pointe angefügt, die zeigt, daß sich nicht so leicht ein Untertan in einen selbstbewußten Bürger verwandeln kann, daß Gerechtigkeit nicht ohne Zutun derjenigen zustande kommt, die verbürgten Anspruch darauf haben.
Erstausgestrahlt vom Saarländischen Rundfunk