ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel
Waffenbrüder
Komposition: Rolf Kuhl
Dramaturgie: Vetter
Technische Realisierung: Hans-Jürgen Wollermann, Sylvia Rodloff
Regieassistenz: Siegfried Hähnel
Regie: Joachim Witte
Ein Hauptmann der amerikanischen Streitkräfte in Deutschland und ein Major der Bundeswehr kommen im "Trocadero" miteinander ins Gespräch und allmählich in Streit, als der amerikanische Hauptmann beim Erinnern gemeinsamer Kriegsschauplätze erkennt, daß der deutsche Major als ehemaliger Wehrmachtsangehöriger in Frankreich an der Folterung und Erschießung von Résistance-Mitgliedern, darunter seiner Geliebten Madeleine, beteiligt war, ohne bis heute ein Unrechtsbewußtsein entwickelt zu haben. - Diese Erkenntnis und die Tatsache, daß sie als ehemalige Feinde heute als Waffenbrüder kurz vor Beginn gefährlicher Atommanöver amerikanischer und deutscher NATO-Verbände stehen, bringt den Amerikaner zu dem Entschluß, den Major zu erschießen. / Eine Nachbemerkung ergänzt: In der BRD wurde in keiner Zeitung über den Vorfall berichtet. Auf den Manöverlisten der jeweiligen Armeen wird nüchtern konstatiert: Der Deutsche ist verunglückt; der Amerikaner auf Befehl seines Oberkommandos "als untauglich für den Dienst in den amerikanischen Streitkräften in Europa" nach Hause geschickt.