Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Friedrich Karl Kaul, Walter Jupé

Alles beim alten

Technische Realisierung: Heinz Sebastian, Gerda Grabowski
Regieassistenz: Lothar Hahn

Regie: Gert Beinemann

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Martin FlörchingerDipl.-Ing. Egon Stutterberg
    Elfriede NéeEv, seine Frau
    Gert AndreaeGerd Stutterberg, ihr Sohn
    Paul LewittHerr Neumark
    Horst TorkaPeter Neumark, sein Sohn
    Rudolf ChristophOtto Schorkamp
    Helga RaumerFrau Schorkamp, Zugehfrau bei Stutterbergs
    Wolfgang BruneckerMersbach, Studienrat
    Kurt WenkhausSchellka, Oberstudiendirektor
    Hans HamacherKriminalrat Fehse
    Walter LendrichSasse, Pressevertreter
    Werner Schulz-WittanStaatsanwalt
    Hans-Ulrich LaufferN. N.
    Ralf BregazziN. N.
    Manfred KrugN. N.
    Peter GroegerN. N.
    Joachim GläserN. N.

Bundesrepublik 1959. Im Klopstock-Gymnasium wird der jüdische Schüler Peter Neumark von Mitschülern beschimpft und geschlagen, die, aufgehetzt durch nationalsozialistische Parolen ihres Klassenlehrers, des Altnazis Mersbach, auch die Synagoge des Ortes mit roten Hakenkreuzen beschmieren. Ausgerechnet Gerd Stutterberg, dessen Vater stolz auf die antifaschistische Erziehung seines Sohnes ist, hat aus der Tasche der Zugehfrau Schorkamp für die Tat etwas Farbe aus einer Büchse Blaumennige gestohlen. Doch bevor Gerd seinem Vater die Tat gesteht, ermittelt die Polizei auf höhere Anweisung zuerst bei Mitgliedern der illegalen KPD. Der Kommunist Otto Schorkamp wird verhaftet, bei ihm findet man den Rest der roten Farbe, die seine Frau zum Streichen des Kaninchenstalls gekauft hatte. Stutterbergs Bemühen, die Sache bei der Polizei richtigzustellen, wird nicht ernstgenommen. Reporter Sasse, von der Polizei mit gezielten Informationen gegen Schorkamp beliefert, bezichtigt nun auch Stutterberg, Kommunist zu sein, weil er seinen Sohn zur wahrheitsgetreuen Aussage zwingen wolle.

Bei einem Gespräch mit Direktor und Klassenlehrer ihrer Söhne erleben Stutterberg und der Vater des mißhandelten Schülers Peter Neumark eine erneute Enttäuschung. Die zur Rede getstellten Erzieher beschuldigen sich gegenseitig ihrer braunen Vergangenheit. Klassenlehrer Mersbach war im November 1938 an der Brandstiftung der Synagoge in Arnsberg beteiligt.

Schorkamp, inzwischen wieder frei, besorgt Beweismaterial über die Arnsberger Synagogenschändung. Stutterberg erstattet Anzeige gegen Mersbach. Auf Betreiben von Reporter Sasse pfeift ihn sein Betriebsdirektor jedoch zurück. Stutterberg gibt auf. Neumark und Schorkamp wird aufgrund ihrer Anzeige mitgeteilt, daß das Verfahren gegen Mersbach eingestellt wurde, weil die Synagoge seit Juli 1938 nicht mehr der Jüdischen Gemeinde gehört habe, es sich also um "einfache Brandstiftung" handle, die lt. Gesetz des Rechtsstaates Bundesrepublik nach 10 Jahren, seit 1955, verjährt sei. - Alles beim alten.

Hörspielkomplex im Funkhaus Nalepastrasse (DDR) - © DRA/Karl Dundr

Produktions- und Sendedaten

  • Rundfunk der DDR 1959
  • Erstsendung: 13.07.1959 | Deutschlandsender | 19:50 Uhr | 70'52

Im Deutschen Rundfunkarchiv verfügbar

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