Originalhörspiel, Monolog

Autor/Autorin: Günther Rücker

Requiem für einen Lampenputzer

Technische Realisierung: Hans Wirth, Elvira Dortenwald
Regieassistenz: Horst Gosse

Regie: Günther Rücker

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Gerhard Bienert

Der Erzähler ist ein alter Genosse, einst Mitglied einer Gruppe von Schalmeienspielern im Roten Frontkämpferbund der Weimarer Zeit. Er trägt jetzt seinen letzten Freund, Paul, zu Grabe, mit dem ihn viele gemeinsame Kampferlebnisse verbanden. Sein Gesprächspartner ist dieser Tote, an dessen Grab er sitzt. Seine Erinnerungen werden wach, darunter die an ein anderes Begräbnis, an dem sie zusammen im Jahre 1932 teilgenommen hatten. Damals begruben sie den Franzosen Pierre Degeyter, einen Tischler, später Lampenputzer. Er hatte die "Internationale", das Kampflied der Arbeiterklasse, komponiert. Er schrieb den Genossen seines Arbeitergesangsvereins in Lille ihr Liederrepertoire. So vertonte er 1888 den Text von "Wacht auf, Verdammte dieser Erde". Man versuchte jedoch, Degeyter die Urheberschaft streitig zu machen. Erst nach vielen langwierigen Prozessen wurde ihm endlich sein Recht auf die Schöpfung des Liedes zuerkannt. Als er starb, kamen zu seinem Begräbnis auch Genossen aus Deutschland, eine Schalmeiengruppe spielte ihm zu Ehren das Lied, das er komponiert hatte. Und von denen, die damals dabei waren, sind der Erzählende und sein nun gestorbener Freund Paul die letzten.

Hörspielkomplex im Funkhaus Nalepastrasse (DDR) - © DRA/Karl Dundr

Produktions- und Sendedaten

  • Rundfunk der DDR vor 25.11.1962
  • Erstsendung: 25.11.1962 | Berliner Welle | 21:05 Uhr | 30'50

Im Deutschen Rundfunkarchiv verfügbar

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