Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Joachim Wohlgemuth
Der Schweine-Wilhelm
Dramaturgie: Siegfried Pfaff
Technische Realisierung: Jutta Kaiser, Ingrid Krüger
Regieassistenz: Lothar Hahn
Regie: Werner Grunow
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Erwin Geschonneck Wilhelm Willi Narloch Vorsitzender Jochen Thomas Paschke
Wilhelm Staffelt ist als Waisenkind aus Gnade und auf Kosten der Gemeinde bei einem Großbauern untergebracht worden. Er war seinem Erzieher ein billiger Knecht, später Tagelöhner, dann Neusiedler mit gutgehender, ordentlicher Wirtschaft, schließlich einer der ersten in der Genossenschaft. Dort verwaltet er den Schweinestall, aber seine Erfahrungen als Viehzüchter, die aus den Jahren auf dem Neubauernhof stammen, reichen jetzt nicht mehr aus. Moderne Maschinen und ihre Bedienung, Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Fütterung und Pflege der Tiere, Zuchtauswahl - all das wächst ihm über den Kopf. Ein anderer soll deshalb in den Stall: Martin Paschke, der Sohn des Großbauern, bei dem Wilhelm aufgewachsen ist. Wilhelm denkt an seine Jugend zurück: schuften mußte er bis in die Nacht, in der Schule war er zu müde, um lernen zu können und kam nur bis zur vierten Klasse. Seine Neubauernsiedlung versah er ganz allein. Im LPG-Stall wurde unter seiner Leitung immer das Soll erfüllt. Und nun soll er von Martin Paschke, hinter dem er als Waisenkind immer zurückstehen mußte, verdrängt werden. Die Brigade sucht nach einem gerechten Ausweg: Wilhelm soll einen Qualifizierungslehrgang besuchen. Aber er schämt sich seiner Unwissenheit, hat Angst zu versagen und meint, man wolle ihn auf diese Weise nur aus dem Stall abschieben. Schließlich verläßt er das Dorf, um anderswo unterzukommen. Aber die Menschen, die mit ihm lebten und ihn achteten, holen ihn wieder zurück.
Produktions- und Sendedaten
- Rundfunk der DDR vor 06.03.1963
- Erstsendung: 06.03.1963 | Radio DDR I | 19:30 Uhr | 56'19
Im Deutschen Rundfunkarchiv verfügbar