Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Friedrich von Schiller
Don Carlos
Vorlage: Don Carlos, Infant von Spanien (Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen)
Komposition: Reiner Bredemeyer
Technische Realisierung: Hans-Jürgen Wollermann, Helga Schlundt
Regieassistenz: Joachim Staritz
Regie: Martin Flörchinger
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Friedo Solter Philipp II. Gisela Büttner Elisabeth von Valois Winfried Wagner Don Carlos Klaus Piontek Marquis von Posa Ruth Glöss Prinzessin von Eboli Hans-Joachim Hanisch Herzog von Alba Walter Kröter Domingo Herbert Köfer Graf von Lerma Herwart Grosse der Großinquisitor Eugen Schaub Herzog von Feria Rüdiger Götze ein Page Fred Ludwig Offizier
Don Carlos, der Infant von Spanien, liebt Königin Elisabeth, die einst seine Braut war, dann aber den Ehestand mit seinem Vater, König Philipp II., schloß. Der Infant vertraut sich seinem Freund, dem Marquis von Posa, an, dem es gelingt, eine geheime Unterredung zwischen Carlos und der Königin herbeizuführen, die seine Werbung zurückweist. - Gegen die Knechtung der flandrischen Provinzen und gegen die beispiellosen Blutgerichte, die von Philipp II. und seinem unerbittlichen Vollstrecker, dem Herzog Alba, ausgehen, entsteht in der Freundschaft zwischen Carlos und Posa eine innere Phalanx, die politisch wirksam werden will. So bittet Carlos seinen Vater in einer persönlichen Unterredung, ihm den Oberbefehl über die spanischen Truppen in Flandern anzuvertrauen. Der König lehnt jedoch ab und betraut Alba mit dieser Mission. - Die Prinzession von Eboli, eine Hofdame der Königin, liebt den Prinzen Carlos und lädt ihn durch ein Billett in ihr Kabinett ein. Carlos, der glaubt, die Einladung komme von der Königen selbst, ist so unvorsichtig, ihr tatsächlich zu folgen. Als die Prinzessin auf diese Weise von der Neigung des Infanten zu seiner Stiefmutter erfährt, ihre Liebe von Carlos jedoch verschmäht sieht, entdeckt sie aus Rache das Geheimnis dem König. Philipp wird durch diese Nachricht in noch tiefere Einsamkeit getrieben, die ihn Ausschau halten läßt nach einem einzigen, nicht von Eigensucht bestimmten Menschen. Er glaubt, ihn in Marquis Posa zu finden, den er zu sich befiehlt, um mit seiner Hilfe die Wahrheit zu erfahren. Posa nutzt die Begegnung für seine Ziele: In revolutionärem Elan fordert er vom König ein neues Spanien des Friedens, der Humanität, der Brüderlichkeit und der Menschenrechte. Philipp nennt ihn einen "sonderbaren Schwärmer" und warnt ihn vor der Inquisition. Sein Vertrauen jedoch hat Posa gewonnen. Er soll die Beziehung zwischen Königin und Infant erforschen. Beim König wird er fortan unangemeldet vorgelassen. Von Carlos bittet sich Posa seine privaten Papiere aus, übermittelt sie dem König, beweist damit die Unschuld der Königin und entlarvt die Intrigen der Eboli. Allerdings spielt Posa ein höchst gefährliches Spiel, denn er will Carlos - gegen Philipps Willen - an die Spitze der Truppen in Brüssel setzen. Um des Infanten sicher zu sein, falls er unbedachte Schritte unternehmen sollte, die diesen Plan gefährden könnten, hat Posa sich vom König einen Verhaftungsbefehl für Carlos ausstellen lassen. Der Infant aber, vor angeblichem Verrat gewarnt und von Posa nicht über den wahren Sachverhalt unterrichtet, versteht den Freund nicht mehr und beginnt, an seiner Treue zu zweifeln. Als er sich in seiner Not der Prinzessin Eboli anvertraut, verhaftet ihn Posa. Da die Prinzessin nicht erneut zum Schweigen zu bringen sein wird, beschließt Posa, sein eigenes Leben zu opfern, um die Sache zum Sieg zu führen. Er spielt dem König einen Brief in die Hände, in dem er sich selbst der Liebe zur Königin bezichtigt. Philipp sieht sich getäuscht und beschließt Posas Tod. Doch vorher kann dieser den gefangenen Infanten über das Geschehen und über seine unverbrüchliche Freundestreue aufklären. An der Seite des Infanten trifft ihn der tödliche Schuß. Der Plan Posas, Prinz Carlos für die Erhebung Flanderns einzusetzen, wird von Alba entdeckt und dem König mitgeteilt. Philipp überantwortet seinen Sohn der Inquisition.
Produktions- und Sendedaten
- Rundfunk der DDR 1966
- Erstsendung: 10.04.1966 | Berliner Welle | 20:00 Uhr | 122'12
Im Deutschen Rundfunkarchiv verfügbar
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Random House Audio 2005 (in der Sammlung "Friedrich Schiller. Werke - Eine Auswahl")