Originalhörspiel

Autor/Autorin: Bertolt Brecht

Das Verhör des Lukullus

Technische Realisierung: Jürgen Meinel, Axel Wittig
Regieassistenz: Christine Oelke

Regie: Kurt Veth

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Ekkehard SchallLukullus, römischer Feldherr
    Ernst KahlerDer Sprecher des Totengerichts
    Norbert ChristianDer Totenrichter
    Helene WeigelDas Fischweib, Totenschöffe
    Werner DisselDer Lehrer, Totenschöffe
    Renate RichterDie Kurtisane, Totenschöffe
    Walter LendrichDer Bäcker, Totenschöffe
    Friedrich LinksDer Bauer, Totenschöffe
    Reimar Johannes BaurDer König
    Micaela KreißlerDie Königin
    Willi SchwabeDer Koch
    Klaus PiontekDer Ausrufer
    Walter JupéEine fahle Stimme
    Erika PelikowskyTertullia
    Hermann Beyer
    Carola Braunbock
    Wolfgang Brunecker
    Rudolf Christoph
    Johannes Conrad
    Angelica Domröse
    Jenny Gröllmann
    Wolfram Handel
    Ernst Hempel
    Alfred Hiesgen
    Jürgen Holtz
    Ruth Kommerell
    Monika Lennartz
    Alexander Leuschen
    Heinrich Schramm
    Franz Viehmann
    Marlies Wilken

Staatsbegräbnis des Lukullus und unterschiedliche Stellungnahmen der Bürger bei Beobachtung des Trauerkondukts. Zusammen mit einem Fries, der die Taten des Feldherren darstellt, wird der Tote in den Grabbau an der Appischen Straße getragen. Dort tagt ein Totengericht. Doch Lukullus muß zu seinem Ärger warten, weil vor ihm andere an der Reihe sind, z. B. eine alte Frau, die ihn tröstet und beruhigt. Er erbittet als Fürsprecher den großen Alexander, doch der weilt nicht in den Gefilden der Seligen. Da ruft man als Zeugen die Gestalten des Frieses auf: König, Bauer, Bäcker wurden von den Heeren des Eroberers beraubt, die Königin und ihre Mägde vergewaltigt. Umsonst stellt der Angeklagte fest, daß diese Herrscher gleichfalls Unterdrücker waren, Götter, Menschen, Gold, von Lukullus verschleppt, zeugen gegen ihn - besonders jedoch ein römisches Fischweib, deren gefallener Sohn Faber ihr einziger Trost war. Der Totenrichter sagt: "Deine Sache steht schlecht. Hast du keinen Zeugen für irgendeine Schwäche, Mensch? Deine Tugenden scheinen wenig nützlich." Und nun kommt ein Koch, dem der Feldherr wegen seiner Kochkunst Achtung erwies, ferner ein Zeuge dafür, daß Lukullus in einer "Tochterstadt des herrlichen Athen" eine kostbare Bibliothek vor dem Brand rettete, indem er seine Soldaten unter Tränen beschwor, kein Feuer anzulegen, und am Ende spricht ein Bauer, der einen Kirschbaum trägt. In schwärmerischer Zwiesprache verbreiten sich Bauer und Feldherr über die Kirschen, diese köstlichen Früchte, die von den Feldzügen mitgebracht und an den Hängen des Apenin heimisch gemacht wurden. Der Totenrichter zeiht das Resümee: "Von deinen Zeugen, Schatte, waren die glänzenden nicht die dir günstigsten. Jedoch fanden sich kleine am Schluß ... Freilich war selbst für die beste Gabe, den Kirschbaum, die Bezahlung sehr hoch. Leicht hättest du mit nur einem Mann diese Eroberung machen können." Das Stück schließt: "Der Gerichtshof zieht sich zur Beratung zurück." 

Hörspielkomplex im Funkhaus Nalepastrasse (DDR) - © DRA/Karl Dundr

Produktions- und Sendedaten

  • Rundfunk der DDR 1966
  • Erstsendung: 26.12.1966 | Deutschlandsender | 19:10 Uhr | 45'54

Im Deutschen Rundfunkarchiv verfügbar

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