ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung



Friedrich Wolf

Die Matrosen von Cattaro


Vorlage: Die Matrosen von Cattaro (Schauspiel)

Bearbeitung (Wort): Jochen Hauser

Komposition: Paul Funk

Technische Realisierung: Hans-Jürgen Wollermann, Christa Weißbach

Regieassistenz: Kurt Schneider


Regie: Helmut Hellstorff

Unter den Mannschaften der k. u. k. Panzerkreuzer im Hafen Cattaro gärt es. Die unsinnige Fortführung des Krieges, die miserable Verpflegung und die schikanöse Behandlung durch die Offiziere ebenso wie die Diskriminierung dalmatinischer und slovakischer Kameraden machen die Männer unwillig und aufsässig. Der Maat Franz Rasch, ein überzeugter Revolutionär, kehrt aus dem Urlaub auf die "St. Georg" zurück und berichtet von den Arbeiteraufständen, die in Wien und an anderen Orten der Donaumonarchie ausgebrochen sind. Ihm und dem Geschützmeister Sisgoric gelingt es, die revolutionäre Stimmung ihrer Kameraden anzuheizen und eine gezielte Aktion einzuleiten, an der alle Schiffe im Hafen von Cattaro beteiligt werden sollen. Eine Resolution der Matrosen, die heimlich von Schiff zu Schiff geht, bereitet die gemeinsame Erhebung vor. Durch einen unglücklichen Zufall entdeckt der arrogante Leutnant der Wache bei dem Deckmatrosen Toni Grabar einen Zettel mit dem Wortlaut der Resolution. Der Befehl, Grabar wegen versuchter Aufwiegelung in die Kasematten von Cattaro abzuführen, wird zum Fanal des Aufstands. Franz Rasch läßt alle Offiziere gefangennehmen und ruft durch verabredete Signale alle 6000 Matrosen der Flotte zur Revolte auf. Im Handstreich reißen die Mannschaften auch auf den anderen Schiffen das Kommando an sich. Da aber Franz sich nicht dazu entschließen kann, die Führung des Aufstands zu übernehmen und weitere Aktionen zu befehlen, vergeht wertvolle Zeit mit endlosen Diskussionen im neu gebildeten Matrosenrat. Als endlich die nötigen Entschlüsse gefaßt sind, ist es zum Handeln zu spät. Ein Flottenverband ist aus dem nahen Pola herbeigeeilt und riegelt die Hafenausfahrt von Cattaro ab. Den Matrosen wird ein Ultimatum gestellt: das Kommando sei unverzüglich an die Offiziere zurückzugeben. Angesichts der Gefahr, im gemeinsamen Feuer der Küstenbatterien und der den Hafen belagernden Schiffe unterzugehen, nimmt die Mehrheit des Matrosenrats, nach Zusicherung von Straffreiheit, das Ultimatum an. Trotzdem werden nach der Kommandoübergabe Franz Rasch und drei Kameraden zur standrechtlichen Aburteilung und Erschießung wegen Aufruhrs abgeführt. Auf die höhnische Bemerkung des Leutnants: "Das ist nun das Ende!", antwortet Rasch: "Das ist nicht das Ende, Leutnant, das ist erst der Anfang!" 

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Kurt BöweFranz Rasch
Helmut Müller-LankowSepp Kriz
Manfred BorgesMate Bernicevic
Dieter MannJerko Sisgoric
Hans-Joachim HanischKuddel Juck
Adolf-Peter HoffmannFregattenkapitän
Eugen Eschner
Ezard Haußmann
Gerd-Michael Henneberg
Hans Knötzsch
Johannes Maus
Jochen Thomas
Winfried Wagner


 

Hörspielkomplex im Funkhaus Nalepastrasse (DDR) - © DRA/Karl Dundr


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Rundfunk der DDR 1968

Erstsendung: 06.10.1968 | 19:30 Uhr | 77'50


Im Deutschen Rundfunkarchiv verfügbar


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