ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Die Antigone des Sophokles
Nach der Hölderlinschen Übersetzung für die Bühne bearbeitet von Bertolt Brecht
Vorlage: Antigone (Tragögie)
Übersetzung: Friedrich Hölderlin
Bearbeitung (Wort): Bertolt Brecht
Komposition: Reiner Bredemeyer
Dramaturgie: Siegfried Pfaff
Technische Realisierung: Jutta Kaiser, Helga Schlundt
Regieassistenz: Karlheinz Drechsel
Regie: Martin Flörchinger
Antigone, die Tochter des Ödipus, führt ihre Schwester Ismene in der Morgenfrühe vor den Palast, um sie zur Mithilfe an der Beerdigung ihres toten Bruders Polyneikes zu bewegen, dessen Bestattung Kreon, der neue König von Theben, ausdrücklich verboten hat, während er die Beerdigung des Eteokles anordnete. Beide Brüder fielen im Kampf um Theben, Polyneikes als der Angreifer, Eteokles als der Verteidiger. Ismene lehnt ab und bittet die Schwester vergeblich, von ihrem Tun, auf dem der Tod steht, abzulassen. Antigone vollzieht die geheiligten Bestattungsbräuche an der Leiche des Polyneikes, wie der Wächter alsbald Kreon berichtet. Bei der folgenden Auseinandersetzung zwischen Kreon und Antigone vertritt Antigone das göttliche Gebot, dessen Ruf sie im Herzen vernimmt ("Mitlieben, nicht mithassen ist mein Teil"), gegenüber der Staatsräson, die Kreon verkörpert. Kreon bleibt hart und verurteilt sie zum Tode durch Einmauerung. Vergeblich versucht sein Sohn Haimon, der mit Antigone verlobt ist, ihn umzustimmen. Auch als der blinde Seher Teiresias ihm zur Besonnenheit mahnt, verharrt Kreon zunächst auf seinem Standpunkt. Erst als Teiresias dem König selbst ein furchtbares Schicksal als Strafe für seine vermessene Freveltat weissagt, wird Kreon unsicher und folgt der Mahnung des Chores, von seinem Starsinn abzulassen - jedoch zu spät. Als er seine Befehle rückgängig macht, hat sich Antigone bereits erhängt, Haimon an ihrer Leiche sich erdolcht und Eurydike, Kreons Gemalin, auf diese Schreckenskunden hin sich selbst das Leben genommen. Mit Kreons schuldbewußsten Klagerufen endet das Stück.