Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Heinrich von Kleist
Amphitryon
Vorlage: Amphitryon (Tragikomödie)
Bearbeitung (Wort): Werner Grunow
Komposition: Georg Katzer
Dramaturgie: Hans Bräunlich
Technische Realisierung: Jürgen Meinel, Angelika Rupp
Regieassistenz: Ingrid Hauschild
Regie: Werner Grunow
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Jürgen Hentsch Amphitryon und Jupiter Jutta Wachowiak Alkmene Horst Weinheimer Sosias und Merkur Marianne Wünscher Charis Willi Porath 1. Feldherr Hans Bergermann 2. Feldherr
Jupiter plant einen seiner göttlichen Seitensprünge. Jedes Mittel der Täuschung ist ihm dabei recht. Ist er Leda als Schwan, Europa als Stier und Io als Wolke genaht, so kommt er nun zu Alkmene in der Gestalt ihres eigenen Gemahls, des siegreichen Thebaner Feldherrn Amphitryon. Zur Unterstützung bringt Jupiter den Götterboten Merkur mit, der - als Doppelgänger von Amphitryons Diener Sosias - das Täuschungsmanöver wirksam zu unterstützen hat. Als der wirkliche Amphitryon seinen Diener Sosias mit Siegesnachricht zu seiner Gemahlin schickt, trifft dieser in Merkur auf seinen Doppelgänger, wird von ihm verprügelt und davongejagt. - Nach der Liebesnacht nimmt Jupiter Abschied von Alkmene und versucht vergeblich, ihr das Eingeständnis zu entlocken, daß er sie mehr beseligt habe als der Gatte je zuvor. Mit Mühe erwehrt sich Merkur vor der Abreise der liebeswütigen Charis, die ihren falschen Sosias ungeküßt ziehen lassen muß. - Als der echte Amphitryon erscheint, muß er von Alkmene erfahren, daß er bereits in der letzten Nacht bei ihr war. Es kommt zum Ehezwist. Schließlich will Amphitryon die thebanischen Feldherren als Zeugen dafür herbeirufen, daß er erst bei Tagesanbruch in Theben angekommen sei. Natürlich gibt es auch zwischen Charis und Sosias einen deftigen Streit. - Die Verwirrungen erreichen ihren Gipfel, als Jupiter ein zweites Mal bei Alkmene in Gestalt ihres Gemahls erscheint. Als ihr nun gar erklärt wird, ein Gott habe sie nächtens besucht, ein Gott, den nach Liebe verlange, der selbst geliebt werden, nicht nur in der Gestalt des Gemahls einen "Wahn" von Liebe empfangen wolle, gerät Alkmene in die höchste Gefühlsverwirrung. Sie bekennt: "Dem Gemahl alle Liebe, dem Gotte Ehrfurcht." Die Unbedingtheit ihrer Gattenliebe beschämt den Gott, doch er verläßt die Geliebte versöhnt. - Eine satirische Szene Sosias-Charis gibt auf niederer Ebene das komisch-irdische Nachspiel. - Als der echte Amphitryon in sein Schloß zurückkommt, wehrt ihm Merkur als Sosias den Eintritt, weil man drinnen das liebende Paar Alkmene-Amphitryon nicht stören dürfe. Schon will Amphitryon den Palast stürmen, da tritt ihm Jupiter in Amphitryons Gestalt aus dem Tor entgegen. Höchste Verwirrung entsteht. Als Amphitryon mit Zeugen für seine Identität zurückkehrt, soll Alkmene den Streit der Doppelgänger entscheiden. Doch sie irrt sich und bezeichnet Jupiter als den echten Amphitryon. Auch die aufgebotenen Zeugen votieren für Jupiter. In diesem Augenblick enthüllt sich der Gott unter Donner und Blitz in seiner wahren Gestalt und verheißt dem echten Amphitryon den Halbgott Herakles als Sohn.
Produktions- und Sendedaten
- Rundfunk der DDR 1972
- Erstsendung: 04.02.1973 | Radio DDR II | 19:30 Uhr | 78'16
Im Deutschen Rundfunkarchiv verfügbar