Originalhörspiel

Autor/Autorin: Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel

Sitzgymnastik Boxenstopp

Komposition: Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel
Redaktion: Katrin Zipse

Realisation: Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel

Perfektes Timing, bedingungsloser Einsatz, schneller sein als alle anderen. Nicolai, Falke, Marbo und Düring waren als Pilotinnen annähernd drei Jahrzehnte ganz vorne im Formel-1-Betrieb dabei. 20 Jahre nach dem Unfall, der sie voneinander trennte, im November 2000, trafen sie sich in Frankfurt am Main zu einem denkwürdigen Comeback. Vier Damen um die 80 machten die Piste zur Bühne. "Eine grandiose Groteske", schrieb das Darmstädter Echo. Jetzt ist das Rennen gelaufen. Aus den Damen sind Diven geworden, die nun zurückblicken auf aufregende, aber anstrengende Wochen im Trainingslager und auf dem Kurs. Gemeinsam mit Streckensprecher Hübner und Boxenmarshall Graf ziehen sie Bilanz. Dabei schillert das Rennen stets in seinen unterschiedlichen Bedeutungsfacetten und Bezugsebenen: Lebenslauf, Fortbewegung, Formel 1. Das Hörstück ist eine Art Erinnerungstreffen für die Beteiligten, aber auch Fortschreibung der Theaterinszenierung "Kreuzworträtsel Boxenstopp" im Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt am Main, das den Alltag der Damen im Altenstift parallel setzte zum Formel-1-Zirkus. Das Ergebnis: An der Rennstrecke wie im Pflegeheim geht es darum, Beschleunigung zu ermöglichen. Für Michael Schumacher wie für Frau Düring. Der Rest ist relativ.

Weitere Informationen
Helgard Haug, geboren 1969 in Sindelfingen, Stefan Kaegi, geboren 1972 in Solothurn (Schweiz), und Daniel Wetzel, geboren 1969 in Konstanz, haben in Gießen angewandte Theaterwissenschaften studiert. Haug/Kaegi/Wetzel inszenieren reale Situationen so, dass sie ins Fiktive kippen. Zuletzt entstand auf diese Art z.B. "Shooting Bourbaki - Ein Knabenschießen" am Luzerner Theater. "Torero Portero", ein Stück, das Stefan Kaegi für das Goethe-Institut Cordoba in Argentinien inszenierte, wird im Rahmen von "Theater der Welt" auch in NRW zu sehen sein. Der WDR sendete 2001 sein Hörspiel "Play Dagobert".