ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Sprechstörungen
Regie: Hans Gerd Krogmann
Thomas Potthoff, durch unerklärliche Phänomene von Sprachverdrehung aus dem Beruf aus der Bahn geworfen, sieht keinen Weg darin, seine Lebenskrise durch Selbstversenkung, Selbtsanklage, durch Wühlen im Frühkindlichen, durch Beschuldigung seiner Eltern zu meistern. Der Weg nach innen ist ihm versperrt, also stempelt man ihn als nicht therapiewürdig ab. Als krankmachend erlebt Thomas Potthoff den Weg durch die Institutionen: Die Krankenkasse steuert ihn aus, eine Rehabilitationsklinik bescheinigt ihm zeitweilige Berufsunfähigkeit, die Bundesanstalt für Arbeit erklärt ihn für vollschichtig arbeitsfähig, das Arbeitsamt für eingeschränkt berufsfähig, das Sozialamt schließlich kann ihm auf Dauer keine Unterstützung gewähren, weil er nicht krankgeschrieben ist ... "Nicht introspektionsfähig" heißt am Ende in diesem genau recherchierten Fall der Urteilsspruch über einen Menschen, der seelisch leidet und dem man doch nicht helfen kann. (Pressetext)
Wolfgang Kirchner, geboren 1935 in Danzig, Abitur in Köln, Studium in Köln und München, Theatererfahrung als Dramaturg und Regisseur, arbeitet nun als Übersetzer und schreibt Features, Hörspiele und Fernsehspiele. Er lebt in Berlin.