ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel
Zügellos
Vorlage: Zügellos (Roman, englisch)
Übersetzung: Malte Krutzsch
Bearbeitung (Wort): Klaus Schmitz
Komposition: Pierre Oser
Technische Realisierung: André Lüer, Hans-Peter Ruhnert
Regieassistenz: Stanka Kossewa
Regie: Klaus Zippel
Der junge Regisseur Thomas Lyon, selber ein Pferdenarr, hat es geschafft, er darf seinen ersten Film für Hollywood drehen: die Verfilmung eines im Reitsport-Milieu spielenden Bestsellers, der seinerseits auf einem über fünfundzwanzig Jahre alten, nie aufgeklärten Mord- oder Selbstmordfall basiert, der dazumal viel Staub aufgewirbelt, einige Leute ihre gesellschaftliche Stellung und einen - Rupert Visborough, den Schwager der erdrosselt aufgefundenen Frau eines populären Renntrainers - sogar seine Politiker-Karriere gekostet hat. Doch gerade, was die konkreten Todesursachen und -umstände anlangt, weicht der Roman in surreale Überhöhungen aus, mit denen Lyon seine Film-Geschichte unmöglich nachvollziehbar erzählen kann. Seine Versuche allerdings, Licht in die rätselhafte Angelegenheit zu bringen, scheint jemand mit aller Macht verhindern zu wollen; er schreckt offenbar nicht einmal vor Mordanschlägen zurück, um den Abbruch der Dreharbeiten zu erzwingen. Aber für Lyon steht bei diesem Film zu viel auf dem Spiel, um sich einschüchtern zu lassen; auch nicht von Howard Tyler, der gegen eine Verunstaltung seines Romans Sturm läuft; auch nicht von Sohn und Tochter des inzwischen verstorbenen Rupert Visborough; auch nicht von einem Messer in seiner Seite. In der Hinterlassenschaft eines befreundeten Rennsport-Journalisten findet er schließlich erste Spuren; Spuren, die auf eine Clique von gut gestellten Leuten hindeuten, die, was das Ausprobieren nicht gerade alltäglicher Sexualpraktiken anlangt, offenbar ziemlich zügellos waren; Spuren, an denen derjenige, der hinter den Anschlägen steckt, genügend Interesse haben muss, um ihn in eine Falle zu locken.
Dick Francis, geboren 1920 in England, war viele Jahre Englands erfolgreichster Jockey, bis 1956 ein Sturz seine Karriere beendete. Er sattelte um und schrieb über 30 Romane, die meistens in der Welt des Pferderennsports spielen. Er erhielt mehrere Edgar-Allan-Poe-Awards, u.a. für "Forfeit" (1970), für "Reflex" (1981) und für "Come to Grief" (1996).