Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Michel Tremblay
Albertine
Vorlage: Albertine (Theaterstück, französisch (Kanada))
Übersetzung: Andreas Jandl, Jean-Robert Manseau
Dramaturgie: Anette Kührmeyer
Technische Realisierung: Ingo Siegrist, Helga Ruben
Regieassistenz: Michael Bachmann
Regie: Andrea Getto
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Anke Sevenich Albertine mit 30 Ulrike Krumbiegel Albertine mit 40 Angelika Bartsch Albertine mit 50 Rosel Zech Albertine mit 60 Marita Böhme Albertine mit 70 Imogen Kogge Madeleine
Sechs Stimmen, fünf davon gehören Albertine. Endstation eines 70-jährigen Lebens: ein spartanisches Zimmer im Altenheim. Doch Albertine ist nicht allein: Die Stimmen ihrer Erinnerung an frühere Zeiten treten miteinander in Dialog und bezeugen ein typisches Frauenschicksal im Québec des letzten Jahrhunderts. Albertine ist nie aus dem Montréaler Arbeiterviertel Mont-Royal herausgekommen, zwei Kinder hat sie großgezogen und verloren, ein Mann wird nicht einmal erwähnt. Und das soll alles gewesen sein? Die 30-jährige Albertine bewundert die Natur, erschöpft vom Familienleben in Montréal, sucht sie eine Woche Erholung im Haus ihrer Mutter. Als 40-Jährige fällt sie sich - frustriert und hart geworden - ins Wort, die 50-jährige Albertine versucht zu besänftigen, glaubt an eine Zukunft, während die 60-Jährige sich aufgegeben hat. Also nicht einfach für Albertine, Frieden mit sich selbst zu machen.
Weitere Informationen
Michel Tremblay, geboren 1942, lebt in seiner Geburtsstadt Montréal und in Florida. Der gelernte Schriftsetzer prägte das literarische Leben seiner Generation wie kein anderer: Mit Theaterstücken, Romanepen und autobiographischer Prosa. Er erhielt zahlreiche Preise. Sein Stück "Les belles soeurs" (dt. "Schwesterherzchen") war 1968 ein Skandalerfolg: Erstmals waren Alltag und Sprache der frankokanadischen Mehrheit auf der Bühne Thema. "Albertine en cinq temps" entstand 1983.
Produktions- und Sendedaten
- Saarländischer Rundfunk 2002
- Erstsendung: 02.06.2002 | 2 | 58'39