Originalhörspiel

Autor/Autorin: Ivan Vyskočil

Die Reise nach Ubitz

übersetzt aus dem Tschechischen

Übersetzung: Paul Kruntorad
Komposition: Miroslav Kefurt
Redaktion: Heinz Schwitzke
Technische Realisierung: Wilhelm Hagelberg, Anne Domernicht, Jutta Gehring
Regieassistenz: Willy Lamster

Regie: Jiri Horcicka

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Uwe FriedrichsenReisender
    Joachim WolffBahnhofsvorstand
    Günter StrackSchaffner
    Hans PutzLokalführer
    Ursula SiegFrau und Madame
    Elisabeth Ackermann
    Irmgard Jedamzik
    Georg Eilert
    Joachim Struss

Man ist zusammengekommen, um ein Spiel zu spielen, ein "Gesellschaftsspiel". Es heißt "Die Reise nach Ubitz". Wie man das spielt? Man verteilt die Rollen, die meisten Spieler "machen" den fahrplanmäßigen Zug nach Ubitz, und ein Reisender steigt ein. Auf halber Strecke wird er herausgeholt, weil Zugführer und Schaffner nicht weiterfahren mögen. Proteste nützen nichts. Der Reisende muß in den Wartesaal, wo sich schon viele Menschen wohnlich eingerichtet haben, sich die Zeit mit kleinen Vergünstigungen vertreiben - gegen Bestechungsgeschenke natürlich - und auf die Weiterfahrt nach Ubitz warten. Das Spiel erhält seine entscheidende Wende, als der Reisende erfährt, daß man schon in Ubitz ist. Das soll das gelobte Ubitz sein? Dieser Wartesaal, in dem es nach Gulasch und Korruption riecht? Auf dem turbulenten Höhepunkt des "Spiels" fliegt der Reisende auf einen Wink des allmächtigen "Adi" - eines bonbonlutschenden Kindes - kurzerhand in die Kälte hinaus, um gefügig gemacht zu werden. - Vyscocils zweites Hörspiel nach "Eine Begebenheit" ist eine exakte politische Satire über den Zustand des Systems in der Tschechoslowakei vor dem Revirement im Frühjahr 1968, zielt aber zweifellos darüber hinaus gegen jedes korrupte Gesellschaftssystem, das mit Hoffnungen abspeist und die Freiheit schuldig bleibt. 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk / Süddeutscher Rundfunk 1968
  • Erstsendung: 03.04.1968 | NDR 1 | 55'12

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