Hörspielbearbeitung, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
William M. Lee
Sieg über die Tiefe
Vorlage: Sieg über die Tiefe (Erzählung, englisch)
Bearbeitung (Wort): Felix Huby
Technische Realisierung: Otto Bergler
Regieassistenz: Burkhard Ax
Regie: Dieter Carls
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Friedhelm Ptok Dr. Hinkel Hermann Ebeling Harry Harry Wüstenhagen Dr. Müller Y Sa Lo Moni Bernd Kummer James Angelika Thomas Florentine Graf Dieter Ranspach Professor Gerd Duwner Dr. Neumann
Menschen in einer Station auf dem Meeresgrund gelingt eine vollkommene Anpassung an das Leben im Wasser. Die rätselhaften Veränderungen bleiben nicht lange verborgen. Die Mitglieder des Unterwasserteams sind ihrem Zeitplan weit voraus, und ihr Sprechtempo nimmt von Tag zu Tag zu, obwohl die Zusammensetzung des stickstofffreien Atemgemisches konstant ist. Körpertemperatur, Atemfrequenz, Puls und Blutdruck sind stark abgefallen, und sie kommen mit nur drei Stunden Schlaf pro Tag aus. Angesichts dieser alarmierenden Werte beschließt Dr. Hinkel, Leiter der Überwasserstation, unverzüglich das Projekt abzubrechen. Aber die Mannschaft denkt nicht daran, seinem Befehl zum Auftauchen Folge zu leisten. Als er selbst nach unten geht, um nach dem Rechten zu sehen, muß er feststellen, daß die Mitglieder des Teams einen Teil der Wahrheit unterschlagen haben. Sie können im Dunkeln der Tiefe vorzüglich sehen und sind in der Lage, sich in dem eisigen Wasser ohne Taucheranzug und Atemgerät unbegrenzt lange aufzuhalten. Es scheint, als hätten sie eine Anpassung, für die es tausende von Generationen bedurft hätte, in wenigen Wochen hinter sich gebracht. Ihre Haut hat Milliarden mikroskopischer Schuppen entwickelt mit der Fähigkeit, Sauerstoff aufzunehmen und Kohlendioxid auszuscheiden. Keine genetische Mutation, sondern spontane Zellveränderungen auf breiter Front, die bereits so weit fortgeschritten sind, daß eine Umstellung auf normale Lebensbedingungen kaum noch möglich wäre. Aber was sind "normale" Bedingungen? Daß Stickstoff in großer Tiefe als Rauschmittel wirkt, weiß man seit langem, aber die Physiologen haben nicht erkannt, daß er an Land leicht betäubend wirkt. Die Menschen werden von Geburt an vergiftet. Hier, unter erstmals völlig stickstofffreien Bedingungen, haben die Menschen begonnen, aufzuwachen und zu entdecken, wie man wirklich lebt. Hier unten sind sie zu nie geahnten Intelligenzleistungen fähig. Am eigenen Leib erfährt Hinkel eine phantastische Leichtigkeit und Klarheit, und es zeigt sich, daß sich das neue Lebensgefühl als überaus ansteckend erweist.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1978
- Erstsendung: 13.06.1978 | WDR 2 | 45'51