ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Ingomar von Kieseritzky

Resorption


Technische Realisierung: Ulla Knauer, Inga Bartels

Regieassistenz: Ulf Becker


Regie: Heinz von Cramer

Ein Dichter, R., wird von Verehrerinnen umschwärmt. Sie möchten wissen, was während der schöpferischen Phase in ihm vorgeht. R. weicht den Fragen nach dem Zustandekommen des Schaffensaktes aus, indem er sie rein diätetisch und hygienisch auffaßt. Er erfindet eine neue, hochstilisierte dichterische Gestalt: die eines morbiden Ästheten, dessen ganze Körperoberfläche Sensorium ist. Er weist auf die Notwendigkeit völliger Ungestörtheit hin, er beschreibt die rituellen Rasuren, die Trinkkuren und Bäder, all die sorgfältig zu beachtenden Vorbedingungen der Inspiration. Es bleibt offen, welches seine Motive ihn in dieser Damengesellschaft inspiriert: ob ganz einfach das ästhetische Vergnügen an der dichterischen Improvisation, die subtile Verhöhnung seiner Verehrerinnen, der Versuch, sich mit List und Eleganz ihrer Indiskretion zu entziehen und seinen Anspruch auf exquisite Gastgeberschaft zu unterstreichen, oder die ironische Anpassung an den bürgerlichen Literaturbetrieb.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Gisela TroweFräulein v. N.
Rosemarie GerstenbergFrau v. T. T.
Grete WurmFräulein v. H. L.
Nicole HeestersGräfin
Helmuth LohnerDichter


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1973

Erstsendung: 13.12.1973 | 41'41

Darstellung: