Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Hartmut Lange

Philosophische Dispute

Vom Werden der Vernunft oder: Auf der Durchreise nach Petersburg

Vorlage: Vom Werden der Vernunft oder Auf der Durchreise nach Petersburg (Theaterstück)

Regie: Friedhelm Ortmann

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Hannes MessemerHerr Ordinow
    Peter PasettiSein Gastgeber

Unter dem Titel "Philosophische Dispute" stellen wir an zwei aufeinanderfolgenden Hörspielabenden Dialoge vor, die sich mit fundamentalen existentiellen und politischen Problemen beschäftigen: Hartmut Langes "Vom Werden der Vernunft" und Maurice Jolys "Gespräche in der Unterwelt".

Hartmut Lange zu seinem Hörspiel: "Lebe ich zufällig? Ja. Muß ich notwendig sterben? Allerdings. Diese Tatsache, uraltes Problem der Ontologie, zwingt mich zur Einsicht. Ich nehme mir die Freiheit zum Tode aus Einsicht, daß dies die einzige Form meines Lebens ist. Es ist das Wissen um unseren Tod, was uns zum Leben nötigt, sagt der Rationalist einer preußischen Stadt zu Herrn Ordinow aus Petersburg, der sich seinen Selbstmord als Tautologie ausreden läßt, um ihn desto sicherer an sich zu vollziehen. Denn andererseits: Der Einsichtige sieht, daß nichts Einsichtiges einzusehen ist. Dies die Dialektik der Aufklärung. Das Hörspiel benutzt Hegelsche Gedanken, wobei das absolute Wissen Hegels, der letzte Gottesbeweis von Belang, materialisiert wird. Das Hörspiel hält sich an Klassiker, nicht an moderne Kurpfuscher der Ontologie."

Weitere Informationen
Hartmut Lange, 1937 in Berlin geboren, mehrere Jahre Engagement am Deutschen Theater in Ost-Berlin, lebt heute in West-Berlin. Seine Stücke u.a.: "Senftenberger Erzählungen", "Marski", "Hundsprozeß", "Herakles", "Die Gräfin von Rathenow", "Die Ermordung des Aias oder Ein Diskurs über das Holzhacken", "Trotzki in Coyoacan", ferner Übersetzungen (Shakespeare, Moliere), Bearbeitungen, Essays, Fernseh- und Hörspiele.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1976
  • Erstsendung: 26.01.1976 | WDR 3 | 49'26

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