Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Johann Wolfgang von Goethe
Proserpina
Melodram
Vorlage: Proserpina (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Friedhelm Ortmann
Komposition: Carl Eberwein
Regie: Friedhelm Ortmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Jürgen Thormann Prologus Gustl Halenke Proserpina Uta Hallant Sprecherin Friedrich W. Bauschulte Erster Sprecher Stefan Wigger Zweiter Sprecher
"Herren und Frauen allzugleich,
Merkt wohl, das hier ist Plutons Reich,
Und ich, wie ich mich vor euch stelle,
Das ich zuerst bedeuten muss,
Ich nenne mich Askalaphus
Und bin Hofgärtner in der Hölle."
So beginnt der Prologus zu dem Melodram "Proserpina", und also weiß
der geneigte Hörer sogleich, wo er sich befindet.
Proserpina, von ihrem Onkel Pluto in die Unterwelt entführt, irrt
verzweifelt durch die düsteren Gefild des Hades. Im Augenblick, da sie
innehält, um sich auf ihr tristes Schicksal zu besinnen, setzt das
Melodram ein und endet mit der endgültigen Verbannung der Dame, da sie
ahnungslos die Kerne des Granatapfels gegessen hat und damit dem
Befehl ihres Vaters Zeus zuwiderhandelte. Goethe schrieb 1776 an
Wieland, er arbeite an einem Gedicht, "das ich für Gluck auf den Tod
seiner Tochter machen soll".
Heute noch weiß niemand, ob es sich bei der Proserpina um die erwähnte
Totenklage handelt, oder ob das Melodram vielmehr auf den Tod von
Goethes Schwester Cornelia geschrieben wurde.
Ganz intime Kenner hingegen wollen wissen, dass Goethe der
Hofschauspielerin Corona Schröter, an deren Entwicklung er regen
Anteil nahm, eine Glanzrolle schaffen wollte.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1979
- Erstsendung: 19.12.1979 | WDR 3 | 44'30
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Random House Audio 2011 (in der Sammlung "Johann Wolfgang Goethe - Werke. Eine Auswahl auf 40 CDs")