Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Emil Kocis
Ein rätselhafter Zug
übersetzt aus dem Slowakischen
Übersetzung: Heinrich Kunstmann
Regie: Wolfram Rosemann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Peter Lieck Milan Hansjörg Felmy Gusto Carla Neizel Alte Frau Josef Meinertzhagen Kellner Rudolf Kleinfeld-Keller Alter Mann Alfred Abel-Adermann Franz Barufski Günter Kirchhoff
In dem Hörspiel "Ein rätselhafter Zug" setzt sich Emil Kocis mit einem der schwerwiegendsten Probleme der modernen Zivilisation auseinander: mit der zunehmenden Entfremdung der Menschen, die sich selbst im engsten Familienkreis beobachten lässt, und mit der gleichzeitig wachsenden Unfähigkeit, sich einander anzuvertrauen. - Milan hastet zum Zug. Sein Bruder Gusto hat ihn angerufen, und ohne lange Fragen kam er geeilt. Warum hat Gusto ihn gerufen? Warum ist er ohne Fragen gekommen? Die beiden Brüder lassen sich darüber im unklaren, suchen Ausflüchte voreinander. Milan macht sich, wenngleich halb unbewusst, Sorgen um seine Mutter. Er hat sich nicht um sie gekümmert und sich auch innerlich von ihr entfernt. Erlebnisse im Zug, der Rhythmus eines Tanzes, den seine Mutter geliebt hat, evozieren in seinem Inneren Bilder, die seinen Schuldgefühlen Gestalt geben.
Weitere Informationen
Emil Kocis, geboren 1931 in der slowakischen Stadt Nitra, studierte Dramaturgie an der Hochschule für Schöne Künste. Er war zunächst Theaterdramaturg, dann Theaterkritiker und -historiker. Das Hörspiel "Ein rätselhafter Zug", sein zweites nach der Groteske "Der Kamin", wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet und von der Tschechoslowakei für den Prix Italia 1969 nominiert.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1970
- Erstsendung: 11.04.1970 | WDR 2 | 50'02