ARD-Hörspieldatenbank

Hörspiel



Gérard Braunisch

Die Zankwütigen


Komposition: Enno Dugend


Regie: Friedhelm Ortmann

Dieser Titel ist genau zu nehmen. Er begreift Eigensinn und Starrheit, Ideologie und Gewalt. Alltäglichkeiten: Zank, Umsturz, Bomben, Folter, Krieg, Unterdrückung, - sie werden hingenommen. Aber: "Demonstranten gegen diesen oder jenen Konflikt sind asozial, Ostermärsche verdächtig. Wer nein sagt zum Zank, dem versucht man das Maul zu stopfen; denn wie wir aus allem eine Tugend machen, so auch aus Zank." Zank wird zum Postulat. Es kommt letztlich nur darauf an, "wie man daraus Kapital schlägt". "Die Zankwütigen" ist eine Art Genealogie des Krieges, dessen Anfänge an einen bekannten kanadischen Kurzfilm um eine Blume als Streitobjekt erinnern. Ein Komödiant und eine Komödiantin führen unter Zuhilfenahme einer fingierten Plattenaufzeichnung sowie verschiedener Rundfunkübertragungen aus zwei Radios in diese Genealogie ein. Sie beginnt mit der "Steinzeit". Ein Ehepaar beendet seinen Streit, indem es sich mit Steinen bewirft. Später macht man sich mit Feuer den Garaus: "Feuerzeit". "Messerzeit" sagen sie, als sich die Kampfhähne erstechen. Die Querelen breiten sich aus, das "Pistolenzeitalter" bricht an usw. bis zum Raketen- und Atomzeitalter. Schließlich zanken sich zwei Welten. Braunisch will mehr als ein skurriles Wortballett im luftleeren Raum. Die vorgeführte Chronik reicht bis in die grotesken Spiegelfechtereien unserer Zeit. Braunisch persifliert beide Seiten, er macht deutlich, dass es sich heute und in Zukunft allenfalls um Variationen einer altvertrauten Platte handelt.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Hannes Messemerein Komödiant
Louise Martinieine Kömdiantin
Brigitte Lebaan
Marianne Rogée
Annemarie Schäbitz
Harry Bong
Jaromir Borek
Kaspar Brüninghaus
Heinz von Cleve
Adolf "Addi" Furler
Alexander Grill
Alf Marholm
Josef Meinertzhagen
Harald Meister
Helmut Peine
Bodo Primus
Werner Rundshagen
Günther Sauer
u.a.


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1968

Erstsendung: 24.09.1968 | 37'45

Darstellung: