Originalhörspiel, Kurzhörspiel

Autor/Autorin: Uwe Friesel

Ping-Pong

Regie: Otto Düben

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Gisela Sauer-KontarskyPing
    Alf MarholmLautsprecher
    Horst Michael NeutzePong
    Kurt LieckPsychiater
    Edwin DornerStaatsanwalt
    Ernst JacobiKomponist
    Rudolf Jürgen BartschDr. Rudolf G. Gallwitz
    Hans-Peter ThielenRedner
    Matthias PonnierUrs Jenny Netzbecher
    Raoul Wolfgang SchnellRegisseur
    Michael ThomasPolizist
    Manfred HeidmannTower
    Josef MeinertzhagenZwischenrufer
    Herbert FleischmannKapitän
    Heinz SchachtEin bedächtiger Leser
    Margot ZieglerAnsagerin
    Marianne KehlauAngeklagte
    Maria BarringCutterin
    Karin BuchaliPatientin
    Wolfgang ForesterAutor

Das Wechselspiel des Tischtennis mit seinem Pingpong-Geräusch, mit seinem steten Hin und Her liefert das Szenenmodell, das in der Folge variiert wird. Da beschimpfen sich Ping und Pong als Kommunist und Nazi. Psychiatrische Befragung, Gerichtsverhandlung, Polizeiverhör sind einige weitere Szenenvarianten, in denen der Autor durchweg die wunden Punkte des "Systems" anvisiert. Wie Pingpong-Bälle hin und her geschlagen werden, so stoßen Wort und Widerwort, Meinung und Gegenmeinung, Emotion und Gegenemotion aufeinander.

Weitere Informationen
Uwe Friesel, geboren 1939, von dem der WDR die Hörspiele "Skat" und "Unsere liebe Luci, ein Kirchspiel" urgesendet hat, lebt zur Zeit als Stipendiat der Villa-Massimo-Stiftung in Rom, wo er an einem neuen Roman und an einem Beat-Oratorium arbeitet. Im Zusammenhang mit dem Hörspiel "Ping-Pong" schreibt Friesel über die Lage des Schriftstellers im allgemeinen und die des Hörspielautors im besonderen: "Wie war das, gestern noch? Man hat sich umgetan, war immer dabei, hat hieran und daran stilistisch-artistisch gemäkelt, hat mit allerlei subtilen Seitenhieben auf gewisse Philosopheme, die unter Bildungsbürgern immer noch hoch in Kurs stehen, mit literarischen Erwägungen die eigene Position zu markieren versucht. Die Wahrheit ist, dass man gar keine hatte. Wo auch: In der Grammatik? Im perfekt verknappten Schreibvokabular? Erst die Studenten des Sommers 1967 und danach haben uns auf eine verbindliche Existenz zurückgewiesen, keine, die aus Druckerschwärze destilliert wird und nachher nichts. Polizeiknüppel beim Osterspaziergang: Noch nie sind uns die notwendigen Abschiede von liebgewordener Metaphorik so schlagend beigebracht worden. Und, dies unser doppelbödiges Glück, noch nie durften wir uns so rückhaltlos überzeugen lassen. Die Inzüchtigkeit der Schriftstellerei bricht auf. Wenn schon nicht auf Anhieb eine internationale Solidarität, so doch eine Konvertierbarkeit der gesellschaftlichen Ideen, eine Internationalität des Denkens, gewinnt Umrisse. ... Sprache wird wieder zum Mittel der Kommunikation. Indem sie ihren Kunstcharakter einbüßt, wird sie wieder neu. Hörspiele werden möglich, die über ein 'Hörspiel-Interesse' hinausgehen. Die literarischen Formen werden sich verändern, ändern sich schon, ohne dass dies eine Avantgarde noch speziell fordern oder in Gang bringen muss." (Historischer Pressetext)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1969
  • Erstsendung: 16.09.1969 | WDR 2 | 29'00

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