Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Dieter Wellershoff
Wünsche
Komposition: Wolfgang Dauner
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Gerd Baltus Träumer Jürgen Goslar Analytiker Rudolf Jürgen Bartsch Gutachter Helmut Peine Inspektor Lothar Ostermann Autofahrer Alwin Joachim Meyer Bürochef Irmgard Först Frau Maria Barring jüngeres Mädchen Gisela Trowe Mutter Margot Leonard Hausmädchen Ingrid Lammerding Sabine Postel Günter Dybus
Das Hörspiel "Wünsche", auf Anregung des WDR entstanden, ist das erste Stereo-Hörspiel von Dieter Wellershoff. Er löst sich darin von einem fest gefügten Handlungsgerüst und der Rekonstruktion oder Präsentation psychologischer Vorgänge, die vor allem seine früheren Hörspiele charakterisierten. In dem Hörspiel "Wünsche" versucht Wellershoff eine Verbindung herzustellen zwischen Intimsprache und Annoncen-Gebrauchssprache. Thema dieses kombinatorischen Hörspiels bilden die sich vergeblich artikulierenden Lebenswünsche.
Weitere Informationen
Dieter Wellershoff, geboren 1925 in Neuß (Rhein), promovierte 1952 mit einer Arbeit über Gottfried Benn. Er arbeitete bis 1955 als Redakteur, dann als freier Schriftsteller. Seit 1959 ist er Cheflektor in einem Kölner Verlag. 1958 veröffentlichte Wellershoff das Buch "Gottfried Benn, Phänotyp dieser Stunde", und im gleichen Jahr begann er mit der Herausgabe von vier Bänden der gesammelten Werke von Gottfried Benn. 1963 erschien der Essayband "Der Gleichgültige", 1966 sein erster Roman, "Ein schöner Tag", 1969 der zweite Roman, "Schattengrenze" sowie ein zweiter Essayband, "Literatur und Veränderung". In seinen Romanen verwirklicht Wellershoff das von ihm formulierte Programm des "Neuen Realismus", der sich anlehnt an die von Alain Robbe-Grillet entwickelten Theorien, die im "Nouveau Roman" Gestalt gewinnen, der sich aber in seinem Engagement dennoch wesentlich von ihm unterscheidet und außerdem sehr viel weniger dogmatisch gefasst ist, als ein großer Teil der Kritik befürchtete. "Der neue Realismus", so fasste Wellershoff zusammen, "kritisiert die Gesellschaft nicht dadurch, dass er ein verzerrtes oder übersteigertes Bild von ihr vorsetzt. Er kritisiert sie vielmehr immanent, durch genaue Beobachtung. Es ist eine Kritik, die im Prozess der Erfahrung entsteht." Wellershoff schrieb die Hörspiele "Die Sekretärin", "Die Bittgänger", "Der Minotaurus", "Am ungenauen Ort", "Bau einer Laube" und "Die Schatten". "Der Minotaurus" wurde 1961 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. (Historischer Pressetext)
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk / Saarländischer Rundfunk / Süddeutscher Rundfunk 1969
- Erstsendung: 17.12.1969 | WDR 1 | 37'14