Hörspiel

Autor/Autorin: Walter Oberer

Verlaß Deinen Garten nicht

Regie: Raoul Wolfgang Schnell

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Raoul Wolfgang SchnellDer Erzähler
    Edgar HoppeFrédéric
    Ludwig ThiesenJean
    Lil DagoverValerie
    Mira Hinterkausen
    Ursula Langrock
    Heinz von Cleve
    Günter Dybus
    Alois Garg
    Gottfried Mehlhorn
    Wolf Schlamminger
    u.a.

Nach "Die Tage des Herrn Speck (1965) bringt der WDR nun zum zweiten Male ein Hörspiel des Schweizer Autors zur Erstsendung. Es handelt von Jean, dem redlichen Postbeamten sechster Klasse in Barbaruche, der Jahr für Jahr Briefe, Telegramme, Pakete stempelt, bis er eines Tages einen Einfall hat, der sein ganzes Leben verändern sollte. Die Geschichte zweier Menschen, die kaum zueinander passten, aber trotzdem durch die "nicht messbare Laune der Schöpfung" füreinander bestimmt zu sein schienen. . Walter Oberer, zur Zeit Direktor des Stadttheaters in Bern, wurde bisher für zwei seiner Hörspiele mit dem Schleußer-Schüllner-Preis und dem Zürcher Radio-Preis ausgezeichnet. Zu seinem Hörspiel gibt er folgenden Kommentar: "Es gehört heutzutage zu den üblen Gewohnheiten, dass man annimmt, jedes Stück müsse eine Aussage haben. Unser fatal grüblerischer Verstand kann sich leider immer weniger damit abfinden, die Dinge so zu nehmen, wie sie geschrieben sind. Ich habe nicht geschrieben, um eine Aussage zu machen, sondern um zu unterhalten. Mehr wollte ich nicht; geschrieben, um einen, vielleicht etwas merkwürdigen Lebensabschnitt eines Menschen zu zeigen, ihm auf den verästelten Empfindungen und den verschnörkelten Wegen seines durch die besonderen Umstände komplizierten Denkens zu folgen. Und aufdecken wollte ich ein wenig, wie schlimm es mit uns bestellt ist, wenn wir beginnen, Pläne zu fassen, das Leben zu 'ordnen', wenn wir die Ordnungen höherer Natur zu unseren eigenen machen wollen. Und da sich alles in Südfrankreich begibt, in einem kleinen Provinzstädtchen, wo die Uhren noch stille stehen können, wenn sich hinter geschlossenen Fensterläden eine Tragödie abspielt; wo die Frauen und Männer noch Zeit haben füreinander, wenn sie sich liebhaben und hassen, wo die Flüsse und Flüßchen noch gekrümmt dahinfließen dürfen und das 'ungeordnet' Natürliche eine liebenswerte Einrichtung ist, scheint uns die Welt, in der jene Geschichte spielt, auch ohne Aussage; - vielleicht liegt gerade darin ihr wesentlicher Wert, dass es über sie nichts zu sagen gibt."

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1967
  • Erstsendung: 13.06.1967 | WDR 2 | 75'20

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