ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Vorladung an Verstorbene
übersetzt aus dem Ungarischen
Übersetzung: N. N.
Regie: Heinz Wilhelm Schwarz
Die Witwe Hollo erstattet bei der Polizei eine merkwürdige Verlustanzeige. "Vermisst werden drei Tote mit Grab, Grabhügel und Grabstein." Augenzeugen fiel schon seit längerer Zeit auf, dass die Frau auf dem Friedhof leere Gräber mit Blumen schmückte. Der zuständige Polizeioffizier geht dem Fall nach. "Ich vernehme Zeugen, meine Rechercheure schnüffeln in der Stadt herum und ich schicke Vorladungen ... Warum eigentlich? Ja, warum? Weil an dieser hundskomischen Geschichte doch etwas ist, was einem zu denken gibt ..." Der ungarische Autor rekonstruiert aus Augenzeugenberichten Lebensabschnitte einer Geistesgestörten und ihre scheiternden Bemühungen, Kontakte mit der Umwelt zu gewinnen. Dabei kommt es ihm weniger auf die Krankheitsgeschichte der Frau als auf die Verhaltensweisen der sogenannten normalen Gesellschaft an. * György Kopanyi, 1921 im ungarischen Pécs geboren, machte 1941 sein Diplom an der dortigen Hochschule für Kunstgewerbe. In den Nachkriegsjahren arbeitete er als Journalist in Pécs und wurde dann Mitarbeiter des Instituts für Volksbildung in Budapest. Kopanyi schrieb Gedichte, Erzählungen, Bühnenstücke und Hörspiele. Seit 1960 war er Dramaturg des Ungarischen Rundfunks. Er starb am 21. Februar 2011.