ARD-Hörspieldatenbank

Hörspiel
Vorstellungen während der Frühstückspause
Regie: Wolfram Rosemann
Ähnlich wie in seinem letzten Hörspiel "Picknick" stellt Renke Korn auch in dieser Arbeit die ungeschminkte soziale Realität dar, die Zwänge und die daraus resultierenden Schäden, die in einer einseitig am Profit und am materiellen Status orientierten Gesellschaft nicht ausbleiben können. - In der Frühstückspause kommt das Gespräch auf Malte, einen der leitenden Angestellten. Niemand weiß Genaueres über ihn, um so heftiger gedeihen die Gerüchte. Einer der Männer stellt sich vor, was mit Malte geschehen sein könnte. So wenig wahrscheinlich seine Vorstellungen sind, so aufschlussreich sind sie doch. Sie zeugen von der uneingestandenen Sehnsucht nach der Flucht in die Idylle, der Flucht aus der abgestandenen bürgerlichen Existenz, aus dem demütigenden und frustrierenden Machtkampf des Betriebes, in dem einer den anderen zu übertrumpfen sucht. Er stellt sich vor, dass Malte erkannt hat, wie seine Ehe in Langeweile erstickt ist und nun die Konsequenzen daraus zieht. Er verweigert all den innerbetrieblichen Unredlichkeiten seine Zustimmung und verzichtet auf seine berufliche Karriere. Aber selbst in den träumerischen Vorstellungen wird er von der Wirklichkeit eingeholt.