Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Franz Xaver Kroetz
Die Wahl fürs Leben
Regie: Franz Xaver Kroetz
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Hans Stadtmüller Vater Therese Giehse Mutter Jochen Striebeck Karli
"Wenn man die Realität der kleinen Leute beschreibt, kann man en
Hörspielpreis dnormalerweise keine Perspektiven aufzeichnen. In einer
Obdachlosensiedlung kann ich die Leute nicht über Sozialökonomie, über
Politik, die Kirche reflektieren lassen. Da wird vom Essen geredet
oder von anderen unmittelbar lebensnotwendigen Dingen; dort kann ich
keine positiven Utopien aufbauen. Dies kann man nur bei einem ganz
gewissen Teil dieser kleinen Leute, beim sogenannten Proletariat, das
durch besonderes politisches Bewusstsein, durch besondere
intellektuelle Fähigkeiten in der Lage ist, sich zu artikulieren."
(Kroetz)
25 Jahre lang haben Karlis Eltern geschuftet, um ihrem Sohn etwas
Rechtes lernen zu lassen. Nun hat er sein Ingenieurexamen bestanden,
und könnte eine gut bezahlte Stellung in einer Abteilung antreten, die
neue Kugellager für Panzer entwickelt.
Weitere Informationen
Franz Xaver Kroetz, 1946 geboren, besuchte die Schauspielschule in
München, das Reinhardt-Seminar in Salzburg, spielte in Münchner
Kellertheatern, darunter im "antiteater", war Gelegenheitsarbeiter und
Kraftfahrer, bis 1971 seine ersten Einakter in den Münchner
Kammerspielen aufgeführt wurden: "Heimarbeit" und "Hartnäckig". Es
folgten "Wildwechsel" in Dortmund, "Männersache" in Darmstadt,
"Stallerhof" in Hamburg und Köln, "Oberösterreich" und die Hebbel-
Bearbeitung "Maria Magdalena" in Heidelberg, "Globales Interesse" in
München und "Wunschkonzert" in Stuttgart. Kroetz hat neben seinen
Bühnenstücken mehrere Hörspiele geschrieben; der WDR hat 1972 sein
Hörspiel "Bilanz" gesendet, das in die Endausscheidung für den
Hörspielpreis der Kriegsblinden 1972 gekommen ist. (Historischer Pressetext)
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1973
- Erstsendung: 05.09.1973 | WDR 1 | 47'33