Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Hans Gerd Krogmann
Wanderer Fantasie
Technische Realisierung: Heinz Klein, Karin Schwarz
Regieassistenz: Gitta Lehnen
Regie: Hans Gerd Krogmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Peter Simonischek Franz Schubert Dieter Borsche Franz Schubert, Vater Gerd Mayen Ignaz Schubert, ältester Bruder Erich Hallhuber Theodor Körner Reinhart Firchow Johann Senn Bernd Kuschmann Eduard von Bauernfeld Aart Veder Moritz von Schwind Eva Garg Josefine Pöckelhofer Peter Lieck Johann Mayrhofer Hans Schulze Der Gefährte Günther Amberger Wolfgang Aniol Curt Bock Gisela Claudius Alois Garg Steffy Helmar Jochen Kolenda Alf Marholm Hans Neubert Lothar Ostermann Ruth Pera Gerd Quaiser Margrit Spielmeyer Anke Tegtmeyer Hans-Peter Thielen u.a.
Franz Schubert (1797 - 1828) lebte in einer Zeit des politischen
Stillstands. Der Wiener Kongress hatte Europa äußerlich befreit, hatte
zu einer Wiederherstellung der durch die französische Revolution und
ihre Folgen gestörten Machtverhältnisse geführt. Der Fürst von
Metternich galt als ein Granit dieser Ordnung, sein Regime war
Bollwerk gegen demokratisch-freiheitliche Bestrebungen.
.
Wie findet sich ein Komponist, der äußerlich alles daran setzt, nicht
mit der bestehenden Ordnung in Konflikt zu geraten, dem Kleinbürgertum
entstammend, in solchen Zeiten zurecht? Wie reagiert er, der in seiner
Musik seismographisch die Zeitströmungen aufnimmt, auf Fälle von
Zensur, Unterdrückung der Meinungsfreiheit, willkürlicher
Machtausübung, selbst, wenn sie ihn nicht persönlich treffen? Vergräbt
er sich in seine Kunst? Es gibt nicht all zu viel offenkundige
Hinweise aus Schubert's Leben, die eindeutige Antworten auf diese
Fragen geben könnten. Aber es gibt darüber hinaus schriftliche
Zeugnisse,
die in poetisch-philosophischer Umschreibung Ausdruck von seelischen
Zuständen sind. Es ergibt sich - durch keinerlei wissenschaftliche
Analyse erhärtet -
das widersprüchliche Bild eines zaghaften Mutigen, eines angepassten
Unbequemen. Der Titel des Hörspiels greift den (nicht von Schubert
stammenden) Titel einer der Kalvierkompositionen auf. Das
collageartige Hörspiel verwendet unterschiedliche formale Elemente,
zeitgenössische Dokumente, Wort- und Tonassoziationen, fiktive, aber
denkbare Gespräche, Äußerungen des Komponisten und seiner Freunde.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk / Südwestfunk 1978
- Erstsendung: 20.11.1978 | WDR 3 | 74'36