ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Der Rosenkavalier
Eine Komödie in drei Aufzügen nach dem Operntext
Leseaufführung im Rahmen der Wiener Festwochen 1961 im Schönbrunner Schloßtheater
Vorlage: Der Rosenkavalier (Libretto)
Regie: Rudolf Steinboeck
Die "Komödie für Musik", wie das Stück im Untertitel heißt, war das erste Werk, das Hugo von Hofmannsthal mit dem Komponisten Richard Strauss schrieb (1910). Mehr als die späteren Opernlibretti ist es ein eigenständiges Wortkunstwerk, das seine Aufführung als reines Sprechstück nicht nur rechtfertigt, sondern nahe legt. Hofmannsthal hat die Komödie in einem halb imaginären, halb realen Wien von 1740 angesiedelt und zeichnet darin das Bild des zur heilen Welt stilisierten altösterreichischen Ständestaates. In der bunten und turbulenten Handlung mischen sich Melancholie und drastische Komik. Es kreuzen sich die Geschicke von so verschiedenen Figuren wie der Feldmarschallin, die ihren jungen Geliebten Octavian an ein harmlos-reizendes Mädchen verliert, und ihrem Vetter, dem weibertollen Baron Ochs von Lerchenau, der auf Freiersfüßen wandelt ... (Pressetext des Deutschlandfunks anlässlich einer Wiederholungsausstrahlung)
Zusammen mit dem Regisseur Rudolf Steinboeck fand Egon Hilbert, Indendant der Wiener Festwochen eine später auch von der Kritik als besonderen, geradezu lerchenauischen Glücksfall gerühmte Besetzung: Käthe Gold, die alle Leichtigkeit und alle Schwermut mitbrachte, um als Marschallin 'ein halb Mal lustig, ein halb Mal traurig' zu sein, den mädchenhaften Charme Aglaja Schmids und Helmut Qualtinger, der, vital und füllig, ein grobschlächtiger Landjunker war und dabei doch immer noch 'quasi eine Standsperson' blieb. Dem Quinquin nahm Albert Rueprecht, ein junger, sympathischer Liebhaber, das Handicap des Opernsoprans ab, als Frau einen Mann zu spielen, der eine Frau spielt. Und Hermann Thimig machte aus dem Faninal einen von eitler Aufgeregtheit bis zum Zerplatzen aufgeblasenen Gockel ... (Aus dem Booklet der CD-Ausgabe)
Die Erstausstrahlung fand beim Norddeutschen Rundfunk und zeitgleich beim Sender Freies Berlin statt.