Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Britta Höper
Der König des westlichen Schwungs
Nach einer Idee von Ulrich Bassenge
Komposition: Ulrich Bassenge
Technische Realisierung: Wilfried Hauer, Susanne Herzig, Lars Kurz, Oliver Nauck, Ulrich Bassenge
Regieassistenz: Anja Scheifinger
Regie: Leonhard Koppelmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Peter Lohmeyer Spade Cooley April Hailer Ella Mae Evans/Cooley Reiner Schöne Roy Rogers Frank Spilker Tex Williams Laura Maire Melody Cooley Leoni Bassenge Melody Cooley als Kind Christian Friedel Spade Cooley als Kind Michael Habeck Die Stimme des Indianers Tim Seyfi Smokey Rogers Wolfgang Pregler Kommissar Wiggam Marion Breckwoldt Hans Kremer Fred Maire Torsten Nindel Tommi Piper Veronika Reichard Undine Schmiedl Anneke Schwabe Kai Taschner Irina Wanka Stephan Zinner
Der König des westlichen Schwungs alias Spade Cooley wurde Anfang der 40er Jahre mit "Shame on you" an der Westküste zum Star. Fortan bezeichnete er sich selbst als King of Western Swing. In den gut 35 Jahren seiner Karriere erlebte Spade Cooley den Aufstieg und Fall auf besonders dramatische Weise. Nach Jahren des Ruhms ließen Alkoholismus, Amphetamine und zunehmende Paranoia Spade Cooleys Stern sinken. Bandinterne Schwierigkeiten führten zur Auflösung seiner erfolgreichen Combo. Alle ehrgeizigen Vorhaben der 50er Jahre scheiterten. 1961 katapultierte Spade Cooley sich zurück auf die Titelseiten. In einem Anfall rasender Eifersucht hatte Cooley seine Frau grausam misshandelt und zu Tode gefoltert. Mit den Worten "You're gonna watch me kill her, otherwise I'll kill me and you too" zwang er die Tochter, der Tat beizuwohnen. Das Hörspiel ist Splattermovie, Melodram und Musical zugleich, Britta Höper siedelt die Geschichte in einem mythischen Amerika an, wissentlich schwankend zwischen Recherche, Nachdichtung und Klitterung. Die Protagonisten singen deutsch, sprechen deutsch. Die Radio-Playboys spielen dazu Lieder, die in freier Nachdichtung große Songs des Western Swing neu erfinden. Die Komposition von Ulrich Bassenge ist Western Swing mit einem zeitgenössischen "edge", sie berührt Americana, Filmmusik und Elektronika. Geräusch- und Musikebene vermischen sich. In den zwischen die Szenen gestreuten Inserts kommen die großen Themen Showgeschäft, Musik, Drogen, Spiel, Zeit, Prärie, Tod, Liebe zur Sprache, die auch die Themen großer Countrysongs sind.
Weitere Informationen
Britta Höper, geboren 1969 in Lübeck, lebt als freie Autorin in Hamburg. Von 1998 bis 2000 absolvierte sie ein Filmstudium an der Universität Hamburg, Fachbereich Drehbuch. Neben der freien Mitarbeit für Musikzeitschriften war sie als Regieassistentin für Theaterprojekte tätig und realisierte eigene Kurzfilme. Außerdem verfasste sie die Minidrehbücher "Smirn & Gratze", einzusehen auf www.be09.de, sowie das BR-Hörspiel "Störung" (2002).
Ulrich Bassenge, geboren 1956 in München, ist Komponist, Journalist und Autor. Er arbeitete mit Sparifankal, Embryo und Le Mystére de Voix Bulgares zusammen. Außerdem verfasste er u.a. die Filmmusiken zu "Die Macht der Bild er - Leni Riefenstahl" und "Living Buddha". BR-Produktionen von Ulrich Bassenge sind u.a. "Fusion" (1989, lobende Erwähnung beim Prix Italia), "Eurohymne" (1990, mit Herbert Kapfer, civis-Preis), "Maria Volk Goldberg Remix" (1998), "Schallarchiv-Trilogie" (mit Bernhard Jugel, 2003).
Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk 2003
- Erstsendung: 16.04.2004 | Bayern 2 | 15:15 Uhr | 79'55
Veröffentlichungen
- CD-Edition: intermedium records 2004
Auszeichnungen
- Hörspiel des Monats April 2004
Rezensionen (Auswahl)
- N. N.: Funk-Korrespondenz. 52. Jahrgang. Nr. 21. 21.05.2004. S. 28. - Stefan Fischer: Süddeutsche Zeitung. 16.04.2004. S. 17. - Hans-Jürgen Krug: Frankfurter Rundschau. 16.04.2004. S. 20. - N. N.: epd medien. Nr. 40. 26.05.2004. S. 24.